Erschreckende Unkenntnis

Zur Kolumne Viez-Jupp "Schnapsideen vom OB":

Der Text des sich hinter dem Pseudonym "Viez-Jupp" versteckenden Verfassers, in dem dieser sich unter anderem auf das Stichwort "Kinderarbeit" bezieht, offenbart eine erschreckende Unkenntnis. In welch unqualifizierter Weise hier mit Themenbereichen wie "Kinderarbeit", "fairem Handel" oder "ökologischem Bewusstsein" umgegangen wird, erschließt neue Bereiche der Niveaulosigkeit. Das hält aber offensichtlich die Verantwortlichen nicht davon ab, auch diese erbärmliche Glosse auf der ersten Seite des Lokalteils abzudrucken. Bei dem Thema "Kinderarbeit" geht es doch nicht darum, "mit dem Vater auf dem Feld die Äpfel aufheben zu gehen"! Denkt man an die Kinder, die unter miserablen Zuständen an der Produktion unserer Gebrauchsgegenstände beteiligt sind, die unsere Teppiche knüpfen, die in Steinbrüchen unsere Grabsteine hauen müssen, dann bleibt einem diese Glosse mit ihrem "Witz" echt im Hals stecken. Kinder, die auf Bananenplantagen unter Pestizidbelastung aufwachsen und Wachstumsstörungen zeigen, haben es verdient, dass man sich mit fairem und ökologischem Handel auseinandersetzt. Nun hat die Stadt Trier einen Oberbürgermeister, der diese Missstände in der Welt im Blick hat und öffentlich dazu Stellung nimmt - da meint die Zeitung, auf solch eine befremdliche Weise ihre Meinung und Unkenntnis äußern zu müssen. Ich hoffe für die Stadt und ihren Ruf, dass die Bürger in der Lage sind, sich von dieser Meinungsmache zu distanzieren. Es sei dem entsprechenden Redakteur empfohlen, sich beim nächsten Mal fundiert darüber zu informieren, auf wessen Kosten er den Leser mit seinen Schnapsideen belästigt. Carolin Bambauer, Trier gesellschaft

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