Fünf mal fünf

Wenn man sich mal ohne Auto durch Trier bewegt, ist man offenbar der letzte Trottel. Das wurde mir gestern Morgen noch einmal schlagartig klar, als mich auf dem Zebrastreifen in der Konstantinstraße eine Tussi mit Handy am Ohr und hohem Tempo um die Ecke bretternd fast mit ihrem schicken blauen Zweisitzer über den Haufen gefahren hat.

Wäre ich nicht stehengeblieben, würde ich das Eintracht-Spiel heute Abend wegen Klinik-Aufenthalts verpassen. Mann, war ich sauer. Ich hab mir das Kennzeichen gut gemerkt. TR plus zwei Buchstaben und zwei Ziffern. Beim nächsten Mal ist die Dame reif und kriegt weitaus mehr Punkte in Flensburg, als die Eintracht in dieser Saison im Moselstadion geholt hat.

Lachen hingegen musste ich über die vermeintlich clevere Aktion eines Warenhauses in der Sim: "5 x Einkaufen + 5 x Parken = Einkaufsgutschein im Wert von 5 Euro". Da fühle ich mich richtig schön diskriminiert, wie auch alle anderen City-Bewohner, Radfahrer, Rollator-Omis, Bus-Benutzer, Überzeugungs-Fußgänger und andere Randgruppen-Angehörige.

Es kann natürlich auch sein, dass ich das Ganze nicht so richtig verstanden habe. Vielleicht steckt hinter der Kampagne auch die hehre Idee, die wegen der Finanzkrise darbende Autowirtschaft anzukurbeln: Wer mehr fährt und öfter parkt, braucht schneller einen neuen Wagen. Ich werde den Geschäftsführer bitten, an unserem Stammtisch zu erläutern, was ihn da geritten hat. Aber bevor wir in die Diskussion einsteigen, muss er erst 5 x 5 Viez spendieren… Prost!

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