Fakten auf den Tisch

Zum Bericht über das Schulentwicklungskonzept (TV vom 29. August) schreibt uns diese Leserin:

In dem Bericht und im Kommentar "Den Blick auf's Ganze" von Dieter Lintz wird eine Versachlichung der Diskussion angemahnt. Aber wo bleiben bislang die Fakten, über die sich sachlich diskutieren lässt? Die bleibt der Bericht weitgehend schuldig.

Statistische Vergleiche mit der Grundschullandschaft in Mainz und Ludwigshafen sagen überhaupt nichts über die tatsächliche Situation an den Trierer Schulen aus. Sind für Dieter Lintz möglichst große Schulen die Lösung? Dann schließen wir doch am besten alle Grundschulen und bauen eine neue auf die "Grüne Wiese". Nur noch eine Schulleitung, eine Verwaltung etc. - das spart richtig Geld!

100 Zeilen lang wird in dem Bericht mehr oder weniger über die gewünschte Form der Diskussion berichtet, Meinungen beteiligter Kommunalpolitiker oder protestierender Eltern zitiert. Alles nichts Neues. Der Leserbrief von Monika Graf am 1. September brachte mehr konkrete Fakten als dieser Bericht.

Wenn den Kommunalpolitikern und dem Berichterstatter so viel an einer sachlichen Diskussion gelegen ist, wieso werden dann nicht die für Trier relevanten Fakten beleuchtet? Wie wäre es mit einer Grafik, die die Standorte der Grundschulen im Stadtgebiet zeigt, die Klassen- und Schülerzahlen, die Ausbaukapazitäten? Was muss in die zur Erhaltung vorgesehenen Standorte investiert werden, um die größeren Schülerzahlen überhaupt unterbringen zu können? Ist das wirklich günstiger? Wie sieht es mit der Zahl der Familien und künftigen Grundschulkinder in den Einzugsgebieten der Grundschulen überhaupt aus? Was wird der Schülertransport zu anderen Schulstandorten kosten?

Und wo bleibt im familienfreundlichen Volksfreund die kritische Frage an die Macher des Schulkonzeptes, ob es Zufall ist, dass gerade die drei innenstadtnahen Schulstandorte in der Schließungsdiskussion sind, trotz wesentlich höherer Schülerzahlen (Egbert Schule) als an Standorten, die erhalten bleiben sollen? Spielt letztlich der mögliche Verkaufserlös attraktiver Grundstücke eine entscheidende Rolle? So lange den Bürgern nicht mehr Fakten transparent vermittelt werden, wird die Schul-Diskussion von Elternseite kaum sachlicher geführt werden können.

Eva Wilms, Trier

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