Familien gehören ins Stadtbild

Zum Thema "Spielraum für Kinder in der Innenstadt":

Mit der Ausstellung über Konstantin den Großen ist Trier zu einem Anziehungspunkt für Besucher vieler Nationen, auch von Familien, geworden. Konstantin hatte zwei Töchter und vier Söhne, die er stets gefördert hat. Er hat in Vollendung des Werkes seines Vaters, Constantius Chlorus, Trier zum Zentrum von Westeuropa - ja, der ganzen in der Spätantike bekannten Welt gemacht. "Nebenbei" hat er als Pontifex Maximus der christlichen Kirche zur Anerkennung und zu der bekannten Bedeutung verholfen. Die von ihm vorgefundenen, erweiterten und neu gegründeten Erholungszentren hatten Weltruf und sind bis heute über die gesamte Stadt verteilt zu bewundern.Heute ist Trier eine wunderschöne Stadt mit hoher Attraktivität, doch fehlt es an ausreichend gestaltetem Ausweichraum in der Innenstadt. Als Einwohnerin in Trier-Mitte mit dreijähriger Tochter steht eigentlich nur der Spielplatz im Palastgarten zur Verfügung, auch wenn dieser seine besten Jahre hinter sich hat. Der Spielplatz an der Stresemannstraße ist unbenutzbar, da er von Obdachlosen und Drogensüchtigen ständig heimgesucht und verdreckt wird. Ebenfalls ist die Mosel noch nicht in die Innenstadt eingebunden, Maßnahmen, die in Städten wie Frankfurt bereits in den 80er-Jahren begonnen wurden. Hier könnten zumindest gepflegte Grünflächen als Ruhezonen mit weiterer Attraktivität für Familien entstehen. Daneben bieten auch die ansonsten sehr schönen und aufwändigen Plätze Domfreihof, Brunnenhof und Hauptmarkt keine einzige Spielmöglichkeit für Kinder.Das haben uns die Städte im Süden Europas alle voraus: Familien mit Kindern gehören bis zum Abend ins Stadtbild und sollten stets eigenen Spielraum finden, der nicht immer groß angelegt zu sein braucht. Wenn die Besucher heute zwischen Landesmuseum, Dommuseum und Simeonstift spazieren gehen, sollte für alle sichtbar sein, dass das schöne und kulturell reiche Trier auch eine familienfreundliche Stadt ist und im Gedenken an sein konstantinisches Erbe Vorreiter für das gesellschaftliche Zusammenleben sein will. Nicole Kürten, Trier GESELLSCHAFT

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