Feste und Feiern

In diesen Sommermonaten werden sehr viele Feste, Vereinsfeste, Straßenfeste und so weiter gefeiert. Warum feiern wir Feste? Ein Leben ohne Feste und Feiern wäre eine trostlose Angelegenheit. Es wäre wie ein Tag ohne Sonne, wie eine Nacht ohne erholsamen Schlaf. Feiern bedeutet nicht nur gutes Essen und Trinken. Feste und Feiern sollten aus der Tiefe leben und das sollte beim Feiern zum Ausdruck kommen. Ein Fest wird meist aus einem bestimmten Anlass gefeiert. Man feiert eine in der Vergangenheit liegende Begebenheit, wie Geburtstag oder Jubiläum. Man feiert Eucharistie, das Abendmahl Jesu und die Auferstehung des Herrn. Man feiert einen Neubeginn, wie die Hochzeit. Man feiert aber auch bei weniger freudigen Anlässen, wie im Sterbeamt und nach der Beisetzung eines Verstorbenen. Und hier zeigt sich vielleicht am deutlichsten der Sinn des Festes: Es ist ein Ja-Sagen zum Leben. Denn das Leben ist stärker als alle anderen Kräfte. Jedes wahre Fest ist von der Überzeugung getragen, dass am Ende das Leben über den Tod triumphiert. Im Fest verbinden sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Darum ist das Fest eine Quelle der Kraft, die notwendig ist, damit man das Leben mit seinen Höhen und Tiefen bestehen kann. Unser Fest-Charakter und unsere Fest-Kultur haben sich gewaltig geändert. Unsere Feste haben kaum etwas von der Fröhlichkeit und Spontanität von Naturvölkern, wo oft materielle Not herrscht. Hier weiß man, wie wichtig es ist, von Zeit zu Zeit aus den Sorgen des Alltäglichen auszubrechen. Wenn wir davon wieder etwas zurückgewinnen, werden unsere Feste weiterhin Bestand haben und wir dürfen und sollten Feste feiern. Manfred Sohns Region Westeifel

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