Trier. (red) Bekannt ist der Trie rer Kammerchor Cantores Trevirensesvor allem für seine A-cappella-Gesänge. Doch für sein traditionelles Adventskonzert in der Kirche St. Irminen hat er für die Adventskantate "Machet die Tore weit" von Georg Philipp Telemann sowie die Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme" von Johann Sebastian Bach ein neunköpfiges Kammerorchester von Musikern aus Trier und Saarbrücken eingeladen. Als Solisten traten Eva Leonardy (Sopran), Guido Baehr (Bass) und Tobias Höfel (Tenor) auf, an der Orgel musizierte Anastasiya Valek.

Mit der Kantate "Machet die Tore weit" eröffnete der Chor das Konzert. Die orchesterbegleiteten Chorparts, solistische Arien und Rezitative und die A-cappella vorgetragenen Motetten sorgten für ein abwechslungsreiches, dichtes Programm. Der Höhepunkt des Konzertes war sicherlich die Bach-Kantate "Wachet auf, ruft uns die Stimme", in Anlehnung an das bekannte Kirchenlied von Philipp Nicolai aus dem Jahr 1599. Der unbekannte Textdichter übernahm alle drei Strophen des Chorals wörtlich für die Sätze 1, 4 und 7. Dazwischen fügte er frei gedichtete Rezitative und Arien ein, die auf biblische Motive des Hohenlieds Salomons zurückgreifen. Der Gedanke: Wie bei antiken orientalischen Hochzeiten der Bräutigam anscheinend zu einem nicht genau festgesetzten Zeitpunkt erschien, dann aber ein ordentliches Fest erwartete, so soll die Seele ständig bereit sein, Gott zu begegnen. Diese Stimmung der Festlichkeit und Feierlichkeit haben Chor und Orchester ins Publikum übertragen können.

Im Anschluss an das festlich-ergreifende und gut besuchte Konzert waren alle zu Glühwein und Gebäck im Foyer in St. Irminen eingeladen. Mit jeder Eintrittskarte hat der Chor die Kulturstiftung Trier mit einem Euro unterstützt.