Frieden für die Fleischstraße

Ich hab mir die ersten Spekulatius schon vor Wochen bei schönstem Spätsommerwetter auf meiner Gartenliege schmecken lassen. Die Vorfreude ist schließlich die schönste Freude. Alle Jahre wieder freue ich mich auch auf den Streit der Geschäftsleute: Wer gibt wie viel dazu, dass Triers Straßen im weihnachtlichen Lichterglanz erstrahlen?

Als Trittbrettfahrer macht sich da in diesem Jahr der neue Nachbar Trier-Galerie unbeliebt. Zehntausende hat das Shopping-Center für Werbung, Modenschauen und Eröffnungs-Spektakel ausgegeben. Aber 3500 Euro - beziehungsweise nen Fuffziger für jedes der rund 70 Galerie-Geschäfte - als Beteiligung am Weihnachts-Glanz der Fleischstraße waren offenbar nicht mehr drin. Wenn's tatsächlich am Finanziellen liegt, dann hätten sie mal besser den Viez-Jupp gefragt. Denn als ich letztens meiner Bärbel die Einkaufstüten von der Galerie durch den Tigergang über der Zuckerbergstraße ins Parkhaus getragen habe, kam ich ganz schön ins Schwitzen. Nicht wegen der Bärbel ihren schweren Einkäufen. Nein, die Trier-Galerie heizt das Parkhaus mit! Der gläserne Lauftunnel ist nämlich nicht durch eine Tür von der beheizten Shopping-Meile abgegrenzt. Und so entfleucht die ganze teure Wärme gen kaltes Parkdeck. Dichtet also den Tigergang ab, liebe Trier-Galerie, dann habt ihr auch die Mücken übrig für die Weihnachtsbeleuchtung - und der himmlische Frieden in der Fleischstraße wäre wieder hergestellt!

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