Gefährliches Verfahren

Zum Artikel "Kurzschluss für die Leber", TV vom 20. Dezember 2006:

Mit Interesse habe ich als potenziell Betroffener Ihren Artikel über die Einführung der neuen TIPS-Methode am Mutterhaus Trier gelesen. Ein TIPS muss nur ganz selten bei ganz wenigen Patienten mit Leberzirrhose angelegt werden. Die Methode, die mehr als zehn Jahre alt ist ("neue Methode"), wird wegen verschiedener Nachteile immer seltener und meist nur noch zur Überbrückung bis zu einer Lebertransplantation eingesetzt. Das Verfahren ist belastend, nicht ungefährlich, und bis ein "Untersucher" es ausreichend gut beherrscht, muss er es häufig unter Anleitung und danach ausreichend oft praktizieren. Ich und auch die Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe erlauben uns die Frage, wie oft diese Methode denn im Mutterhaus Trier eingesetzt werden soll. Wir fragen uns auch, wo und an welchen wenigen "armen" Patienten diese Erfahrung gesammelt werden soll. Die Saarbrücker Winterbergklinik ist einen anderen Weg gegangen: Sie lässt diese Untersuchung von dem TIPS-Spezialisten aus Freiburg, der extra hierfür anreist und weltweit mit die größte Erfahrung hat, durchführen. Eine seltene und zudem nicht ungefährliche Methode gehört in die Hände von Spezialisten, die diese mit ausreichender Häufigkeit anwenden und beherrschen. Da ist ein Hubschrauberflug nach Heidelberg, Mainz oder Essen, wo auch eine Leber transplantiert werden kann, letztlich für alle Beteiligten, vor allem aber für uns Patienten besser. Saarländer schätzen Trierer Krankenhäuser. Im Fall von TIPS muss man sich allerdings fragen, was im Vordergrund steht: das Wohl des Patienten oder der Ehrgeiz selbst ernannter Spezialisten. Bernhard Panno, Selbsthilfegruppe Hepatitis Saarbrücken.

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