Gesetz ist Gesetz

Supermärkte haben ihre eigenen Gesetze. Das wird mir jedes Mal bewusst, wenn ich etwas backen möchte. Egal, in welches Geschäft ich gehe: Ich bekomme alle Zutaten bis auf eine. Und für diese eine Zutat muss ich dann in einen anderen Supermarkt.

Ich habe versucht, dieses Gesetz zu umgehen, indem ich sofort einen großen Laden ansteuere. Gebracht hat das nichts. Gesetz ist eben Gesetz. Ein weiteres Gesetz scheint zu sein, dass das Wochenangebot eines Supermarkts immer genau das bietet, was die Leute gerade brauchen. Ob Schleifmaschinen für Heimwerker oder Lese-Lern-Bücher für Kinder - im Mittelgang der Discounter findet sich stets das, was das Kundenherz begehrt. Gesetz ist eben Gesetz. Und wer sich in Richtung Kasse begibt, trifft auf Gesetz Nummer drei: Egal, welche Kasse man wählt, es ist die falsche. Dort, wo am wenigsten los ist, läuft man Gefahr, dass plötzlich das Kartenlesegerät nicht mehr funktioniert, ein Produkt nicht über die Kasse gezogen werden kann oder etwas storniert werden muss. Ist nur eine Kasse geöffnet, kommt man nach gefühlten drei Stunden Wartezeit genau dann bei der Kassiererin an, wenn es von nebenan heißt: "Sie können auch bei mir auflegen!"

Das Gesetz aber, das mich am meisten trifft, ist, dass man nie genug Einkaufstüten haben kann. Und so vergesse ich regelmäßig sämtliche Beutel, die ich jemals erstanden habe. Das hat zur Folge, dass ich mir ständig neue Tüten kaufen darf. Ich versuche, dieses Gesetz zu umgehen, indem ich überall in meiner Wohnung griffbereit Einkaufstaschen deponiere. Diese Strategie funktioniert mal besser, mal schlechter. Aber ganz offensichtlich ist das nur zum Teil meine Schuld. Schließlich kommt hier eine Gesetzmäßigkeit zum Tragen, die ich nicht beeinflussen kann: Man kann schlichtweg nie genug Einkaufstüten haben. Gesetz ist Gesetz.

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