Gleisbau in Ruwer für eine bessere Stromversorgung

Ein befremdliches Bild am Bahnübergang vor Trier-Ruwer: Hier wird derzeit gebaut. Bauherrin ist die RWE Transportnetz Strom, die hier eine Verladestation errichtet, um zwei Groß-Transformatoren in die ebenfalls im Bau befindliche Stromanlage Osburg zu transportieren. Diese wird binnen zweier Jahre zu einer 380-Kilovolt-Anlage ausgebaut.

 Neuer Prellbock, verstärkter Gleisunterbau: Die RWE baut eine Verladestation, um 2009 zwei Starktstrom-Transformatoren für die neu ausgebaute Umspannanlage Osburg zu verladen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Neuer Prellbock, verstärkter Gleisunterbau: Die RWE baut eine Verladestation, um 2009 zwei Starktstrom-Transformatoren für die neu ausgebaute Umspannanlage Osburg zu verladen. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Ruwer/Osburg. (mehi) Brombeerranken wuchern über den Gleiskörper, Gräser wehen im Wind: Hier fahren schon seit fast 20 Jahren keine Züge mehr.

Jetzt hat der Dornröschenschlaf des stillgelegten Gleises zwischen dem Trierer Hauptbahnhof und Ruwer ein jähes Ende gefunden: Die rund 1,7 Kilometer lange Strecke wird ausgebaut. Hier baut die RWE, Pächterin der Bahnstrecke.

Neben den Gleisen haben LKW Schotter abgeladen, ein Bereich ist bereits planiert. Ein neuer Prellbock ist errichtet, und der Gleiskörper wurde auf einer Strecke von rund 100 Metern mit Beton verstärkt. Vor dem Bahnübergang nach Ruwer entsteht eine Verladestelle für Transformatoren, erklärt die Sprecherin der RWE Transportnetz Strom, Julika Gang, gegenüber dem TV. Gang: "Die Fundamente für die Verladestelle sind gesetzt."

Die Umladestation ist nicht die einzige Baustelle für das RWE-Großprojekt. Gebaut wird seit Juli auch in Osburg, wo die bestehende Stromanlage, um etwa das Vierfache vergrößert, zu einer 380-Kilovolt-Schalt- und Umspannanlage ausgebaut wird. Dadurch erhalte der Großraum Trier eine zusätzliche Anbindung an das Überleitungs-Stromnetz, sagt Gang.

22,5 Millionen Euro wird die RWE in den Ausbau investieren. Die beiden Trafos werden benötigt, um den Strom der 380-Kilovolt-Leitung für die regionale Weiterverteilung auf 110 Kilovolt herunter zu transformieren. Für den Anschluss an die Hochspannungsleitung, die an der Anlage vorbeiführt, werde ein neuer Mast gesetzt, berichtet die RWE-Sprecherin. Umfangreiche Arbeiten seien geplant: "Wir müssen Baustellenwege und ein Gebäude für die Technik errichten." 2010 soll die neue Anlage in Osburg ans Netz gehen.

Die Bauarbeiten an der Verladestation sollen bereits im dritten Quartal diesen Jahres beendet sein, so Gang. 2009 wird dann der Transportzug mit dem ersten von zwei Trafos anrollen. 200 Tonnen Transportgewicht hat das Eisenbahnwaggon große Umspanngerät. An der Verladestation wird er auf einen Tieflader umgesetzt, der ihn zum 16 Kilometer entfernt gelegenen Umspannwerk bringt. Alle Brücken und weiteren Bauwerke auf der Strecke seien auf ihre Belastbarkeit untersucht worden, sagt Gang. Für den Transport müsse nur eine Brücke in Ruwer temporär verstärkt werden. Dies sei bereits mit dem Straßenverkehrsamt abgestimmt.

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