HINTERGRUND

"Perspektive 50plus" ist ein Beschäftigungsprogramm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Es soll die Chancen älterer Langzeitarbeitsloser auf dem Arbeitsmarkt verbessern. In der Region Trier beteiligen sich an dem Projekt neun Vermittlungszentren, die ein gemeinsames, an die Region angepasstes Konzept für die Umsetzung von "Perspektive 50plus" entwickelt haben.

In den Vermittlungszentren arbeiten die Arbeitsgemeinschaften (Arge) - die jeweils aus Arbeitsagentur Trier und den Landkreisen Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg, Bernkastel-Wittlich, der Stadt Trier bestehen - und der optierende Landkreis Daun zusammen. Zu jedem Vermittlungszentrum gehören mehrere Bildungsträger. In der Stadt Trier sind das die Dekra-Akademie/DAA und der Bürgerservice. Die einzelnen Träger haben sich in dem Projekt auf einheitliche Standards geeinigt. Die Träger können höchstens 40 Arbeitslose gleichzeitig betreuen. Die Förderhöchstzeit beträgt sechs Monate. Für die Betreuung, Beratung und Weiterbildung der Kandidaten müssen die Träger mindestens 2,5 Mitarbeiter beschäftigen. Wer von den Bildungsträgern in das 50plus-Projekt aufgenommen wird, wird in Absprache mit der Arbeitsagentur Trier entschieden, feste Kriterien gibt es nicht. Für die Aufnahme eines Kandidaten in das Programm erhalten die Bildungsträger 450 Euro pro Monat, also maximal 2700 Euro bei voller sechsmonatiger Betreuungszeit. Dieser Zuschuss fließt auch, wenn der Arbeitslose nicht vermittelt wird. "Von diesen Pauschalen alleine könnten wir das personalintensive Projekt nicht finanzieren", betont Joachim Freek, Leiter der Dekra-Akademie. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, sei es unbedingt notwendig, dass die Arbeitslosen erfolgreich und langfristig vermittelt werden. Denn findet einer der Programm-Teilnehmer eine feste, sozialversicherungspflichtige Stelle, fließt von Seiten der Trierer Arbeitsagentur eine Erfolgsprämie. Deren Höhe ist von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel, über welche Qualifikationen der Vermittelte verfügt hat und wie schwierig seine Eingliederung war. Die Maximalhöhe dieser Erfolgsprämie wollten die Dekra/DAA-Leiter nicht benennen. Um Arbeitgebern auch die Beschäftigung von gering Qualifizierten, Langzeitarbeitslosen oder anderen schwer Vermittelbaren schmackhaft zu machen, kann der Bildungsträger Lohnzuschüsse vereinbaren. Diese Lohnzuschüsse gehen allerdings zu Lasten der Erfolgsprämie. Kann ein Arbeitsloser in den sechs Monaten Förderzeit nicht vermittelt werden, rutscht er zurück in die "normalen" Förderprogramme der Trierer Arbeitsagentur. Finanziert wird das Projekt 50plus in der Region Trier vom Bundesarbeitsministerium. Das Pilotprojekt ist auf zwei Jahre angelegt (bis Oktober 2007), dafür stehen fünf Millionen Euro zur Verfügung. Erweist sich das Projekt als erfolgreich, besteht die Möglichkeit, es weiter zu führen. (woc)

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