HINTERGRUND

EPILEPSIE: Etwa jeder 20. erleidet einmal im Leben einen epileptischen Anfall. Von Epilepsie als Krankheit spricht man allerdings erst bei zwei oder mehr Anfällen im Jahr. In Deutschland leiden zirka 800 000 Menschen an Epilepsie.

Anfälle können in jedem Lebensalter beginnen, bei drei Viertel aller Erkrankten setzen die Anfälle vor dem 20. Lebensjahr ein. Ein epileptischer Anfall wird ausgelöst durch eine Störung der elektrischen Impulse, über die Nervenzellen miteinander kommunizieren. Überschießende elektrische Aktivität breitet sich dann im Gehirn "gewittermäßig" aus. Einige "Gewitter" sind auf einzelne Teile des Gehirns beschränkt, andere wirken auf das ganze Gehirn. Das Ausmaß der Anfälle ist abhängig von der Größe und Zuständigkeit der betroffenen Gehirnteile. Die Anfälle reichen von Zitterbewegungen über Kopfnicken, kurzen geistigen Aussetzern bis hin zum "Grand Mal", dem großen Anfall, der bis zu 30 Minuten dauern kann und bei dem sich der Körper komplett versteift, das Bewusstsein aussetzt und Schaum vor den Mund treten kann. Ursachen für die Krankheit können Hirnschädigungen, Infektionserkrankungen des Gehirns, Stoffwechselkrankheiten, Alkoholismus, aber auch Stress sein. Mit Medikamenten, die starke Nebenwirkungen haben, können 70 Prozent aller Betroffenen anfallsfrei werden. Die richtige medikamentöse Einstellung ist sehr schwierig und häufig langwierig.

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