HINTERGRUND

Ein neuzeitliches Gefängnis gibt es in Trier seit 1812. 1977 verließ die Einrichtung das jetzige Diözesanmuseum hinter dem Dom und kam als reiner Männerknast nach Euren. Nur (Rest-)Haftstrafen bis zu zwei Jahren werden hier nach gesprochenem Urteil verbüßt.

Bei höherem Strafmaß geht es nach Wittlich, bei über fünf Jahren nach Dietz. Der Eurener Durchschnitts-Insasse ist 36 Jahre alt. Neben vielen Deutsch-Russen sitzen 37 Gefangene aus 23 Nationen hinter Trierer Gittern. 146 Strafgefangene und 78 Untersuchungshäftlinge leben insgesamt in der Trierer Justizvollzugsanstalt (JVA). Dem gegenüber stehen 109 Angestellte, davon 97 Justizvollzugsbeamte, die in drei Schichten rund um die Uhr Dienst schieben. Drei Sozialarbeiter teilen sich zwei Stellen. Am dringendsten fehle psychologische Betreuung, beurteilt JVA-Leiterin Elena Deliargyris: "Derzeit haben wir nur eine halbe Stelle bewilligt, können im Moment wenigstens noch eine viertel Stelle von dritter Seite ausleihen". Zum Großteil versorgen sich die zwölf rheinland-pfälzischen Gefängnisse über interne Produktionsstätten gegenseitig. Lediglich die Lebensmittel kommen vom Trierer freien Markt. Als Arbeitgeber für die Insassen wirken nur zwei Firmen mit der JVA zusammen. Die Suche nach Kooperationspartnern scheitere häufig an Sicherheitsfragen, bedauert Vollzugsdienstleiter Kurt Hölzmer. Trotzdem sollten sich Unternehmen für die Vergabe einfacher Arbeiten gerne melden, ebenso Musikgruppen, die vor den Gefangenen auftreten möchten. Kontakt zur JVA in der Gottbillstraße unter Telefon 0651/82540 .

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