HINTERGRUND

Analphabeten Vier Millionen Deutsche manövrieren schriftlos durch einen Alltag voll buchstäblicher Fußangeln, schätzt der Bundesverband Alphabetisierung. Fast zehn Prozent der Jugendlichen verlassen die Schule ohne wenigstens den Hauptschulabschluss.

Hauptproblem seien die funktionellen Analphabeten, sagen Experten: 14 Prozent der Deutschen hätten in unserer immer mehr durch Bild- und Tonkommunikation vernetzten Welt das Lesen und Schreiben mit den Jahren verlernt. Immerhin etwa 20 000 literarische Spätzünder trauen sich jedes Jahr in die entsprechenden Volkshochschulkurse. Dort sind auch die ersten repräsentativen Daten gesammelt worden. Danach haben die meisten Analphabeten klar gescheiterte Bildungskarrieren hinter sich - und Analphabetismus macht offenbar einsam: Über die Hälfte der befragten Kursusteilnehmer war Single, während in der parallelen Altersgruppe der Gesamtbevölkerung weniger als ein Fünftel ohne Partner lebte. Anonym und ganz anders als die oft verhasste Schule sei das Lernen am PC. Unter www.ich-will-schreiben-lernen.de steht daher seit vergangenem Jahr ein kostenloser Lernkursus des Bildungsministeriums online. Alle Texte - auch in der Menüführung - werden von der lasziv nuschelnden Computerstimme "Ina" vorgelesen. Auch aktuelle Nachrichten sind in Text und Ton abrufbar. /pr Zu Hilfen, Lernangeboten und zu dem schriftlosen Führerscheinerwerb informiert der Bundesverband Alphabetisierung unter Telefon 0251/ 533344. Im Internet: www.alphabetisierung.de. Weitere Informationen auch unter www.apoll-online.de. (lüd)

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