Harte Zeiten

Nu hamwer den Salat. Da beruft der Stadtrat todesmutig einen unanfechtbaren Architekturbeirat, auf dass künftig in Trier qualitätsvoller geplant und Bausünden vermieden werden sollten. Und dann kommen die Experten mit der geballten Arroganz der Kompetenz und sagen: Liebe Trierer, Ihr habt zu oft zugelassen, dass Investoren-Interessen über die Belange der Stadt triumphieren.

Das wird jetzt anders.Und zwar auch dann, wenn es wie beim Paulinuscenter um richtig viel Geld geht. Gut so. Der Beirat ist nicht da, um nett zu sein, sondern um Pflöcke einzurammen. Ob es dabei hilfreich ist, wenn er sich gerade gegenüber kleineren Bauherren benimmt wie die Bohlen-Jury zu den Superstar-Kandidaten, steht auf einem anderen Blatt. Aber bislang wurden in Trier fachlich kompetente Warnungen meist in den Wind geschlagen - der alte Architektenbeirat kann ein Lied davon singen. Das wird künftig nicht mehr so einfach gehen. Kommt es zu keiner Einigung, wird es für den Stadtrat hart. Lässt er seinen Beirat im Regen stehen, ist diese Einrichtung schon beim ersten Windstoß tot. Stellt er sich auf seine Seite, könnte es sein, dass Trigon abspringt. Und dass gar nix mehr gebaut wird, verhindert zwar Bausünden, kann aber für die Stadt auch nicht das Gelbe vom Ei sein. Das verspricht eine spannende Pokerrunde. d.lintz@volksfreund.de

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