Heute schon geküsst?

Beim Messdienerüben mit den Kommunionkindern sahen wir uns genau die äußeren Abläufe der Heiligen Messe an und versuchten, ihre innere Bedeutung zu entdecken: Als ich den Altar und das Evangelienbuch küsste, wurde gekichert.

Dass man nur jemanden küsst, den man liebt oder gern hat, war allen Kindern klar. Was für einen Sinn es macht, im Gottesdienst Gegenstände zu küssen, erklärte sich erst beim genaueren Hinschauen: Dass mir in den Worten der Bibel der lebendige Gott als Gegenüber, als ein persönliches "Du", begegnet, der mit mir als Person in Kontakt treten will, wird in diesem Buchkuss angedeutet. Ich küsse nicht einfach ein Buch, ich küsse die liebende Gegenwart des Gottes, der wahrgenommen, gehört, wertgeschätzt, ja in diesen Texten geliebt werden kann.Vielleicht versuchen Sie am Sonntag, dem Welttag des Kusses, zusätzlich zu den Menschen die Sie mögen oder lieben, eine der für Sie schönsten Bibelstellen zu lesen und zu küssen. Falls Ihnen keine einfällt, probieren Sie einfach das Sonntagsevangelium aus (Mt 11,25-30 oder Joh 24,13-35.) Gönnen Sie sich zehn Minuten Stille und versuchen Sie, sich ganz in den Text zu versenken, ja in Gedanken selbst eine der Personen in der Geschichte zu sein. Und wenn Sie anschließend ganz bewusst die gelesene Stelle küssen und damit den Gott, der soeben zu Ihnen ganz persönlich gesprochen hat, kann sich Ihre persönliche Beziehung zu IHM schon verändert haben. Eine liebende Berührung am Welttag des Kusses zwischen Ihnen und Gott wünscht Ihnen Klaus-Bernhard Stankowitz

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