Hier darf sich nichts ändern

Zur Diskussion um mögliche Schließungen von Friedhöfen im Stadtgebiet:

Über das Kulturgut Friedhöfe wurde schon vor 200 Jahren in Trier viel palavert! Als der Kurfürst Clemens Wenzeslaus 1778 die Pfarrfriedhöfe abgeschafft hatte, war auch der Gervasius-Pfarrfriedhof in den Kaiserthermen betroffen, wo die Olewiger über 600 Jahre ihre letzte Ruhestätte fanden. Am 5. November 1781 wurde dann ein neuer Friedhof auf dem Zuckerberg eingeweiht, auch für Olewiger; für diese war das viel zu weit, und der Palaver war wieder da!

Darauf hatte dann 1784 der Kurfürst Wenzeslaus uns Olewigern einen eigenen Friedhof an der gotischen St. Annakapelle aus dem 15. Jahrhundert herrichten lassen; der wurde aber 1958 auch geschlossen, weil ein viel größerer gegenüber angelegt wurde wegen der höheren Einwohnerzahl, die heute in Trier noch viel größer geworden ist. Nach den damals schon vielen Friedhofsdiskussionen wurde dann endlich 1808 von der französischen Verwaltung der große Stadt-Parkfriedhof für Trier angelegt (gerade mal 200 Jahre her).

Heutzutage sind die Menschen in Trier doch glücklich, dass sie für die Pflege der Grabstätten nicht viele Kilometer fahren müssen. So können auch die Sterbeamtsbesucher (oft mehr als 300) zur letzten Ruhestätte alle noch mitgehen! Hier darf sich nichts ändern, das wäre eine Zerstörung der Kultur und der Würde des Menschen.

Herrmann Josef Haag sen., Trier

gesellschaft

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort