Holländer kämpfen anders

Manchmal bin ich zu optimistisch: Ich hatte tatsächlich die leise Hoffnung gehegt, dass die hohen Spritpreise wenigstens einen positiven Effekt haben könnten. Mein offenbar zu tief verwurzeltes Positiv-Denken hatte mich zu einem Gedanken geführt: Benzin ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in unseren Nachbarländern inzwischen extrem teuer.

Nun könnte es ja sein, dass vor allem jene, die glauben, es sei das schönste auf der Welt, eine Art eigenes Haus mit in Urlaub zu nehmen und damit gerade an Wochenenden, wenn ein Großteil der sonst lästigen Lastwagen Pause macht, den Verkehr auf Eifeler Straßen zur Schneckentour werden lassen, sich von der nun richtig teuren Reiseform abbringen lassen und zu Hause bleiben. Aber von wegen: Wenn man ein gelbes Nummernschild sein Eigen nennt, denkt man anders. Der Wohnwagen-Urlaub gehört offenbar so sehr zum niederländischen Lebensgefühl, dass der Wagen, sobald es Sommer wird, angespannt werden muss. Den Kampf gegen den hohen Spritpreis nimmt der Holländer auf andere Weise auf und bewirkt damit das Gegenteil der von mir erhofften freien Fahrt: Er fährt, um mit seinem schweren Gespann Benzin zu sparen, noch langsamer als bisher schon. Das einzig positive daran: Da auch ich noch langsamer fahren muss, spare ich ebenfalls Sprit.

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