INTERVIEW

Zum Welttag des Buches plädiert Ludwig Eckinger, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) für gezielte Leseförderung bei Kindern und Jugendlichen. Der VBE ist Herausgeber der pädagogischen Zeitschriften Floh und Flohkiste und initiierte als Konsequenz aus den Ergebnissen der PISA-Studie bundesweit die "Lesefitness-Initiative" für Grundschulkinder.

Wie kann man Kinder zum Lesen motivieren? ECKINGER: Ein guter Anfang ist das Vorlesen. Ganz wichtig ist, dass die Erwachsenen selber Interesse an dem Text zeigen und Spaß daran vermitteln. Dann sollten verlockende Leseangebote gemacht werden, nach Möglichkeit mit Texten, bei deren Konzeption Wünsche und Erfahrungen der Kinder berücksichtigt wurden. Was muss ein verlockender Text bieten? ECKINGER: Er muss Emotionen wecken, fröhlich oder traurig stimmen, die Fantasie beflügeln und Freude an Sprache vermitteln. Lesen soll eine geistige und emotionale Entdeckungsreise sein. Die kann mit der Lektüre eines guten Comics genauso gemacht werden, wie mit einem anspruchsvollen Buch. Entscheidend ist die Orientierung an den Bedürfnissen des Kindes. Wie sollte Leseförderung in der Schule aussehen? ECKINGER: Am Anfang steht die Technik, die nur durch kontinuierliches Training vermittelt werden kann. Dabei sollte jedes Kind in seiner Persönlichkeit wahrgenommen, gefördert und in seinen Lesefortschritten beobachtet werden. Mit Hilfe von altersgemäßen Leseheften sollten Texte in ihrer Vielfalt vorgestellt und reflektiert werden. Jedes Kind müsste überprüfen können, ob es die Inhalte verstanden hat. Daneben gilt es, die eigene Lesegeschwindigkeit bewusst wahrzunehmen und zu steigern. Von Kindern bevorzugte Lektüre sollte stärker in den Unterricht eingebunden werden. Guter Unterricht zeichnet sich dadurch aus, dass die Kinder den Spaß am Lesen mit nach Hause tragen und die Texte in ihren Alltag integrieren. Der Domino-Verlag, in dem auch die Zeitschriften Floh und Flohkiste erscheinen, bietet einen kostenlosen Elternratgeber "Lesen bringt´s" an. Kontakt gibt es unter der Telefonnummer: 089/17913222 oder www.domino-verlag.de, Informationen über den VBE gibt es unter www.vbe.de * Das Gespräch führte unsere Mitarbeiter Anke Emmerling

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort