INTERVIEW

Zuständig für die Eurener Flur ist heute im Trierer Stadtvorstand Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch. Sie bewundert die Arbeit ihrer Vorgänger, setzt aber auch neue Akzente. Frau Horsch, wie bewerten Sie die Entwicklung am ehemaligen Flugplatz Euren?

Horsch: Insgesamt betrachtet, ist das sicher ein Riesenerfolg. Es gibt kaum noch freie Flächen, und viele davon sind von Unternehmen für einen eventuellen Ausbau optioniert. Trotzdem würden wir heute manches anders machen. Was genau? Horsch: Damals ging es darum, den Unternehmen möglichst große Flächen zu günstigen Preisen anbieten zu können. Heute achtet man stärker auf eine qualitative Betreuung. Wir würden die Flächen eher im Zusammenhang mit themen- und mottobezogenen Schwerpunkten vermarkten. Wieso gibt es insgesamt relativ wenig kleinere Gewerbebetriebe? Horsch: Das hängt mit den damaligen Förderbedingungen zusammen. Die Mittel für die Erschließung waren an die Bedingung gekoppelt, dass nur Unternehmen angesiedelt werden dürfen, die vorrangig den überregionalen Absatzmarkt bedienen. Das gilt heute noch und schließt viele Betriebe mit einem starken regionalen Schwerpunkt aus. Ausgerechnet an besonders unübersehbaren Punkten sind Leerstände zu verzeichnen. Spricht das nicht für mangelndes Interesse? Horsch: Das ist ein Irrtum. Da geht es meist um Bereiche, in denen nach einer Insolvenz die Gläubiger das Sagen haben. Die hoffen längerfristig auf höhere Preise, zum Beispiel, wenn dort Handel zugelassen würde. Ich könnte da jeden Tag einen Baumarkt ansiedeln, aber genau das wollen wir als Stadt eben nicht. Die Fragen stellte Dieter Lintz.

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