Dann gab's noch die Dinger mit den Kaugummibällchen und die sogenannten Nussglocken auf Kneipentheken. Irgendwann in den frühen 80er Jahren ging es richtig los: Den Anfang machten die Banken mit ihren Geldautomaten. Heute lassen sich fast alle Alltags-Bankgeschäfte automatisiert erledigen. Schließlich wurden Bahn und ÖPNV von der totalen Automatierungswelle erfasst - zur Freude der Fahrgäste, die sich schnell zu wahren Fahrschein-Automatenfreaks entwickelten, oder sich lieber gleich wegen Schwarzfahrens verurteilen ließen. Auch die Post - oder was von ihr übrig geblieben ist - wurde vom Automatenfieber erfasst. Gemeint sind nicht die alten gelben Briefmarken-Glück spielautomaten mit der silbernen Handkurbel. Motto: Gewünschten Betrag einwerfen und Kurbel drehen. Wer Glück hatte, erhielt die Marke. Bingo! Bei Verlierern erschien die Mitteilung "Automat leer", und das Geld war futsch. Niete! Nein, heute fährt die Post ganz andere Kaliber auf. Etwa der neue Paketautomat vor der Ex-Hauptpost am Trierer Hauptbahnhof, wo man zu jeder Tageszeit abholen oder verschicken kann. Allerdings sollte man zu seiner Bedienung "computerfest" sein, sich mit Auswahlmenüs, Kennworten und Zahlencodes auskennen. Interessant dürfte dies demnächst beim großen Weihnachtspaket-Geschäft werden. Man sollte den Automaten-Kubus am Bahnhof dann mal im Auge behalten.

Übrigens alte Hauptpost: Als das Gebäude 2006 verkauft wurde, hatten die neuen Eigentümer nichts Schnelleres zu tun, als den einst beliebten Gratisparkplatz mit Schranken-Automaten zu sperren. Kosten: Ein Euro die erste Stunde. Seitdem ist der Parkplatz konstant leer, und ich muss stets innerlich grinsen, wenn ich ihn sehe. Ich schätze, die Schranken haben sich bis heute nicht amortisiert. vk/jöl