Immer nur Togo

Togo war für mich bis vor einiger Zeit ausschließlich ein afrikanischer Staat gewesen. Aber seit geraumer Zeit nervt mich Togo - wofür die Afrikaner aber nichts können. Togo = to go - für mich aber weiter Togo.

Egal welche Stadt, egal welches Land - es gibt nur noch Togo-Kaffee, so mein Begriff für die vielen Läden, in denen Kaffee nur noch zum Mitnehmen (englisch: to go) erhältlich ist. Wohin ist unsere (Kaffee)Kultur entschwunden, wenn Kaffee eigentlich nur noch im Pappbecher erhältlich ist - und mit dem Hinweis versehen: "Kann sehr heiß sein! Der Produzent übernimmt keine Haftung bei Verbrennung!"? Was waren das noch für Zeiten, als man sich hinsetzte, gemütlich seinen Kaffee schlürfte, und dann wieder ging (englisch: ebenfalls to go). Aber was heißt den Kaffee, den gibt es ja eigentlich gar nicht mehr in den trendigen Läden. Man gehe in eine Kaffee-Kette und bestelle einen stinknormalen Kaffee zum "Hiertrinken" - man wird angeschaut, als ob man gerade erklärt hätte, dass man den Laden überfallen wolle. Erstens: einen normalen Kaffee, keine hippe Latte-Creation mit Flavour xyz, sondern Kaffee, schwarz. Zweitens: "Hiertrinken" - der moderne Genießer verbrennt sich den Mund während des "Business-Walk" am kleinen Schlitz im Plastikdeckel, von dem ich früher immer dachte, er sei nur dazu da, dass das Getränk schneller abkühlt. Ich gebe mich geschlagen, bekenne mich schuldig, Mitglied im "Arbeitskreis altes Denken" zu sein - und trinke dann meinen Kaffee zuhause. Und der ist mit Sicherheit nicht einer dieser neumodischen Kaffee-Pads mit den 100 Geschmacksvariationen.

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