Jugendparlament international: Politiker für eine Woche

Trier/Berlin · Wie läuft es eigentlich ab, in einem deutschen Parlament? Wie schaffen es Politiker, in Angelegenheiten wie der Flüchtlingskrise auf einen Nenner zu kommen? Vom 13. bis zum 18. November tagte das Deutsch-Russische Jugendparlament zum Thema in Berlin. 25 deutsche und 25 russische Jungpolitiker trafen sich in der Hauptstadt zum Austausch.

Im Zentrum des Projekts stand ein politisches Planspiel, dessen Ziel es war, am Ende der Woche eine Resolution zur Flüchtlingskrise zu verabschieden.
Zunächst wurden die 50 Jugendlichen vier Fantasieparteien zugeteilt: eine besonders konservative, eine besonders liberale und zwei, die sich eher in der Mitte befanden. Bei der Wahl durften Prioritäten gesetzt werden. Erfüllt werden konnten die Parteiwünsche aber nicht immer. So ist es auch Lennart Kerl, Student an der Universität Trier, ergangen. Seine Partei war ihm für seinen Geschmack etwas zu konservativ. Bei den russischen Teilnehmern konnte er hingegen insgesamt eher konservative Tendenzen erkennen: "In meiner Partei waren auch mehr Russen", erinnert er sich. Im Ausschuss für Menschenrecht und humanitäre Fragen, in dem Lennart Kerl saß, hätten die russischen Abgeordneten zunächst eine Obergrenze für Flüchtlinge befürwortet. Die Deutschen hingegen hätten diese für unrealitisch gehalten. "Das war eine sehr interessante Diskussion", hält Lennart Kerl fest. Wie in allen anderen Fällen sei aber auch das Austragen dieser politische Meinungsverschiedenheit fair verlaufen. Alle Beteiligten seien stets offen gegenüber den Meinungen der anderen gewesen. jus

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