Karriere danach

Immer zur Weihnachtszeit werde ich nachdenklich. Was wird wohl aus mir, wenn ich keine Jupp-Kolumnen mehr für den TV schreibe? Doch gerade als Trierer stehen meine Chancen gut, denn prominente Lebensläufe machen Mut.Zum Beispiel unser Alt-Oberbürgermeister Helmut Schröer.

Nach gefühlten 100 Jahren in vorderster Rathaus-Front entdeckt er sein verborgenes Talent als Buchautor und Bahnbeamter ("Trierer Weichenstellungen"), leitet aushilfsweise den CDU-Parteitag und kümmert sich als Ausbildungsbotschafter der Handwerkskammer um den Nachwuchs.

Sein Parteifreund und Noch-Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink fällt aus dem Stadtvorstand weich in seinen früheren Beruf als Lehrer und wird sogar Rektor der Blandine-Merten-Realschule. An der katholischen Mädchenschule hat er keinen nörgelnden Stadtrat mehr im Nacken, sondern muss höchstens mal mit unserem netten Bischof Stephan plaudern.

Der Georg Bernarding hatte ja zuletzt auch keine richtige Lust mehr als Sozialdezernent. Also wird sich sein Schmerz in Grenzen halten, dass der Stadtrat ihn nicht mehr wiedergewählt hat.

Stattdessen darf er künftig in der Privatwirtschaft zeigen, was er alles drauf hat, wie heute zu lesen ist. Schließlich steht der sportliche Bernarding mit 55 Jahren noch voll im Saft. Sollte er wirklich zu einem Seniorenheim-Träger wechseln, kann er dort locker noch zehn, 15 Jahre seinen möglichen eigenen Einzug vorbereiten. Vielleicht werde ich dann sein Mitbewohner - Tür an Tür mit Trierer Prominenz.

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