Keine Vorteile erkennbar

Zum Projekt "Golfpark" und dem Bericht "Zwei Experten, zwei Meinungen" (TV vom 3. Dezember):

Für mich ging es bei dieser Anhörung sogar um zwei verschiedene Themen: Andreas Hartenfels setzte sich mit den vorliegenden Plänen zum Projekt "Golfpark" auseinander und belegte anhand eklatanter Planungsfehler, dass es rechtlich nicht haltbar ist. Reinhard Bachtler hingegen wollte sich gar nicht zu den rechtlichen Grundlagen äußern. Er forderte stattdessen die Tawerner Ratsmitglieder dazu auf, sich keine Gedanken über die Rechtmäßigkeit des Projekts zu machen, schließlich hätten doch die Landesplanungsbehörden zugestimmt. Und außerdem handele es sich um ein "Sonderprojekt", und dafür passten die üblichen Maßstäbe nicht. Heißt das, dass unsere Gesetze und Vorschriften für manche Wohngebiete gelten und für andere nicht? So, wie ich es verstanden habe, sollen die Bürger der Verbandsgemeinde Konz also dankbar sein für ein privates Immobilien-"Sonderprojekt", das - wie die beiden Experten bestätigten - lediglich ein 200 Hektar großes Stück unserer Landschaft nutzt, ohne dass den Richtlinien, Entwicklungsprogrammen und Gesetzen unseres Landes oder den Bedürfnissen der umliegenden Dörfer gebührend Rechnung getragen wird. Für mich ist es auch kein Zufall, dass mit dem "Golfpark" zum ersten Mal ein Projekt dieser Art in Deutschland entstehen soll. Eine "Cité" zu genehmigen oder ein Hochsicherheitswohnviertel für Wohlhabende wie in Südafrika oder eben Golf-Wohn-Ressorts wie in den USA, die mit Schranken und privaten Wachdiensten abgeschirmt werden, widersprechen wohl einfach unserer Auffassung von Demokratie. Auffällig finde ich auch, dass beide Experten ausschließlich Nachteile für die Bevölkerung der Region selbst aufgezählt haben, aber keine Vorteile. Gibt es vielleicht gar keine? Die Experten stellten unabhängig voneinander fest: Die Planungshoheit liegt bei den Gemeinden, und ob das Projekt realisiert wird oder nicht, müssen Gemeinderäte im Planungsverband nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Anja Dumjahn, Temmels projekt

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort