"Er musste erst mit dem Kopf gegen die Bäume rennen, ehe er merkte, dass er auf dem Holzwege war." An diesen Aphorismus Wilhelm Buschs erinnert die Entscheidung des Stadtrats, ein weiteres Ganztags-Schulangebot zu unterstützen. "Auf dem Holzweg", weil nicht nach sachlicher Erfordernis, sondern gemäß Wohltätigkeitsmanier entschieden wird. Zu Recht weist der TV darauf hin, dass 1. bereits bestehende Ganztagsangebote der dringenden finanziellen Unterstützung bedürfen, 2. existierende GT-Angebote trotz großer Nachfrage nicht weiterentwickelt werden können, weil der Schulträger angeblich die hierfür notwendigen Mittel nicht zur Verfügung stellen kann, 3. selbst für den ‚normalen' Halbtagsunterricht dringendst benötigte Raumkapazitäten von der Stadt wegen behaupteter finanzieller Engpässe nicht bereitgestellt werden können. Wie glaubwürdig ist eine derartige Schulpolitik der Stadt, wenn man sich einerseits so ‚zugeknöpft' zeigt, andererseits aber sehr weite ‚Spendierhosen' zu tragen pflegt? Als Zeugnis rührender Naivität mit erheiternder Wirkung offenbart sich die Begründung der Zustimmung zum Antrag der Schule, der Rat habe entsprechende Vorhaben in der Vergangenheit stets gebilligt. Es wird sich als "Holzweg" vulgo Sackgasse erweisen, eine weitere Baustelle zu errichten, ohne die schon existierenden Projekte ordentlich zu Ende gebracht zu haben. Für alle Beteiligten ist es mit Sicherheit vorteilhafter, bereits erfolgreich arbeitende, gut funktionierende Ganztagsangebote an Schulen solide auszustatten und zu finanzieren, als durch ‚Wunschvorhaben' weiter Provisorien zu etablieren. Die Frage bleibt, ob man sich vorher immer erst den Kopf aufschlagen muss, um dies zu erkennen. Elisabeth Muß, Marika Otterbach, Hans-Jürgen Fischer (Mitglieder des Kollegiums des Friedrich-Spee-Gymnasiums)