Kleine und große Bausünden

Zum Thema Architekturbeirat in Trier:

Das hört sich ja sehr gut an, das mit dem Architekturbeirat - doch allein mir fehlt der Glaube. Es wird auch in Zukunft große und kleine Bausünden geben, weil es in vielen Bereichen unserer Stadt nicht einmal rechtskräftige Bebauungspläne gibt. Da bleibt immer ein Schlupfloch für die "Investoren-Interessen". Hier muss die Stadt Trier erst einmal tätig werden, lang Überfälliges in Ordnung bringen und so eine Rechtsgrundlage schaffen. Ein gutes Beispiel dafür passiert weniger spektakulär, still und leise zurzeit in der Ausoniusstraße/Friedrich-Ebert-Allee/Merianstraße. Dort steht für Trier - an der schönsten Einfahrt von Trier - ein einmaliges Bauensemble der frühen 20er-Jahre, im Bauhausstil erbaut, mit wunderschönen Gärten und altem Baumbestand. Das wird nun unwiederbringlich zerstört und einem gewinnorientierten Investor zum Opfer fallen. Wer den Plan sieht, ist mehr als entsetzt, und man fragt sich als Bürger dieser Stadt, wie so etwas genehmigt werden kann. Das Denkmalpflegeamt und das Bauamt als Genehmigungsbehörden schieben es von einem zum anderen und hatten durch überalterte Gesetze keine ordentliche Handhabung, es nicht zu genehmigen. Großes Bedauern von allen Seiten. Wie kann es so etwas geben? Auch die schöne Platane, 70 Jahre alt, fällt dem Investor für Autos zum Opfer. Die zweite Bausünde liegt der Baubehörde schon vor, und zwar in der Ausoniusstraße - und wird genehmig. Weitere werden folgen. Hier ist Handlungsbedarf seitens der Stadt Trier. Ich wünsche mir sehr, dass der Architekturbeirat darauf achtet, dass solche und andere Bausünden in unserer schönen Stadt nicht mehr vorkommen. Es wäre zum Wohle der Stadt und deren Bürger! Christel Hontheim-Monz, Trier

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort