Knallharte Reformen

Trier hat Schulden in Höhe von 414 Millionen Euro. Das Abtragen einer derart astronomischen Summe ist zum Abstraktum geworden, an das auch die politischen Leistungsträger schon lange nicht mehr glauben.

Das Ziel, schuldenfrei zu werden, kollidiert außerdem mit Investitionen, deren Streichung niemand ernsthaft in Erwägung zieht. Soll Trier auf die Gastgeberrolle während der Landesausstellung "Konstantin 2007" verzichten? Auf den Kultursommer 2005? Hätte es eine Landesgartenschau, die ein Kassenloch von vier Millionen Euro hinterlässt, nie geben dürfen? Wer mit solchen Thesen im Stadtrat auftritt, sorgt unfreiwillig für Erheiterung. Die Anklage, Bund und Land seien an der kommunalen Finanzmisere Schuld, ist abgedroschen und hilft niemandem. Es wird in Zukunft darum gehen müssen, die Verwaltung neu zu ordnen und auf ihre Funktionalität hin zu überprüfen. Der Machterhaltungstrieb vieler politischer Leistungsträger darf die Diskussion um knallharte Reformen nicht verhindern. j.pistorius@volksfreund.de

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