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"Welterbestätten" - das klingt nicht nur gut, das hat auch positive Auswirkungen. Die von der Unesco per Aufnahme in ihre Liste herausragender Zeugnisse der Menschheit geadelten Baudenkmäler kurbeln einerseits den Tagestourismus in Trier mächtig an (rund vier Millionen Besucher jährlich) und entwickeln sich zunehmend zu weiteren wichtigen Fremdenverkehrs-Magneten.

Trier wirbt und profiliert sich mit zunehmendem Erfolg auf dem Kultur- und Bildungstourismus-Sektor: Die Übernachtungszahlen liegen auf Rekordhöhe. Im Gegensatz zum staatlichen Denkmalschutz verfügt die Unesco nicht über Gesetze, mit denen sie Welterbe-Stätten verteidigt. Sie setzt auf publizistische und psychologische Schutzwirkung ihrer Liste. Beispiel Köln: Die Drohung der Unesco, den Dom aus der Weltkulturerbe-Liste zu streichen, zeigte 2004 Wirkung. Die Stadt ließ ihr Vorhaben, Hochhäuser auf der rechten Rheinseite zu genehmigen (die den Blick auf die Kathedrale beeinträchtigt hätten) wegen drohender Negativ-Schlagzeilen wieder fallen. Beispiel Trier: Die Stadtvillen auf dem Ex-Löwenbrauerei-Gelände sollten ursprünglich deutlich höher werden. Die alarmierte Unesco dachte laut darüber nach, dem Amphitheater den Welterbestätte-Status abzuerkennen. Resultat: die Häuser wurden gebaut, aber niedriger als vorgesehen. Auch daran sei zu Triers Unesco-Jubiläum erinnert. r.morgen@volksfreund.de

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