Löblich, aber nicht ausreichend

Zum Artikel "FDP will Wildtier-Dressur in Trier verbieten" (TV vom 23. November):

Als Mitglieder der Tierrechtsinitiative G.A.N.S. (Gegen Ausbeutung nichtmenschlicher Spezies) Saar/Mosel sprechen wir uns gegen den Einsatz von Wildtieren in Zirkussen aus. Den Argumenten des Europäischen Zirkusverbandes können wir nur ausdrücklich widersprechen. Ein Leben von Wildtieren im Zirkus entspricht in keiner Weise ihren natürlichen Bedürfnissen; ihnen das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten finden wir zwar löblich, jedoch keinesfalls ausreichend.

Es benötigt keinerlei wissenschaftlicher Nachweise, um zu erkennen, dass Tiere, deren ursprüngliche Heimat vollkommen andere klimatische Bedingungen aufweist, den hiesigen Wetterverhältnissen nicht gewachsen sind. Es darf nicht sein, dass beispielsweise Elefanten stundelang bei Minusgraden in einem winzigen Auslauf stehen müssen, um danach wenige Minuten in der Manege Kunststücke vorzuführen. Das ist keine überzogene Annahme unsrerseits, sondern wurde im Vorjahr tatsächlich wie beschrieben beobachtet.Von den "Trainingsmethoden" mancher Dompteure möchte man in Anbetracht der Tatsache, dass Peitschen, zu enge Halsbänder, Maulkörbe und Elefantenhaken, ja sogar Elektroschocker, zum alltäglichen Gebrauch gehören, gar nicht reden.

Weiterhin möchten wir an dieser Stelle die ethischen Aspekte hervorheben. Es gibt keine Berechtigung Lebewesen gefangen zu nehmen und sie ihr ganzes Leben unter uns unvorstellbaren Qualen zu halten. Jedes Tier hat ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Ein Wildtierverbot in Zirkussen halten wir für angebracht; wesentlich wichtiger ist es jedoch, sich als Zuschauer gegen den Besuch von Zirkussen und somit gegen die Ausbeutung von Tieren zu entscheiden. Hiermit weisen wir auf Proteste gegen den Trierer Weihnachtszirkus hin, die während jeder Vorstellung stattfinden werden.

Des Weiteren begrüßen wir die Intention der Parteien und möchten diese bestärken, sich auch in Zukunft für Tierrechte starkzumachen.

Marc Wagner, Tierrechtsinitiative G.A.N.S. Saar/Mosel

Zirkus

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