Letzte Instanz: Der Wähler

Es wird hochspannend, wenn am Sonntag die Wahllokale öffnen. Selbst langjährige Beobachter der kommunalpolitischen Szene in Trier wagen keinerlei Prognose. "Zwischen 30 und 70 Prozent ist für meinen Kandidaten alles drin", sagt ein engagierter Wahlhelfer mit einem Anflug von Sarkasmus.

Es gibt keine Vergleiche, keine repräsentativen Umfragen, keine Stimmungsbilder. Der wichtige Faktor Wahlbeteiligung könnte bei 40, aber auch bei 75 Prozent liegen. Entscheidend ist, ob Klaus Jensen jene Wähler mobilisiert, die bei der Bundes- und Landtagswahl rot oder grün gewählt haben. Und ob Ulrich Holkenbrink die CDU-Stammwählerschaft gegen den drohenden Machtverlust in der einstigen Hochburg an die Urne bringt. Setzen die Wähler auf Jensens gute Verbindungen nach Mainz? Oder auf die betont lokalpatriotische Linie Holkenbrinks? Geht das tendenziell eher alternativ angehauchte Hochschul-Milieu zur Wahl? Und wie halten es die Wahl-Skeptiker in den - wie es heute heißt - bildungsfernen Schichten? Wie stimmen jene in Trier traditionell starken Wählergruppen aus Mittelständlern, Geschäftsleuten, Selbstständigen, Ärzten und Bildungsbürgern ab, die beim letzten Mal offen Helmut Schröer unterstützt haben, sich diesmal aber auffällig zurückhalten? Viele Unwägbarkeiten. Im Laufe des Wahlkampfs hat sich das Profil der Kandidaten zumindest auf eine emotionale Alternative herausgemendelt: Wollen die Trierer frischen Wind und einen neuen Stil? Oder sind sie mit der Stadtpolitik so zufrieden, dass sie auf Kontinuität setzen? Entlang dieser Frage dürfte die Entscheidung fallen. Der TV liefert noch einmal kurz gefasst die wesentlichen Profil-Elemente der Kandidaten und fasst die Ereignisse des Wahlkampfs zusammen. (DiL)

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