Machtlos in Uniform

Der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes in den Straßen der Innenstadt ist günstiger als eine Aufstockung des unterbesetzten kommunalen Vollzugsdienstes. Die Kassen der Stadt Trier sind leer, auf die zu geringe Personalstärke der Polizei hat sie keinen Einfluss - also privatisiert sie einen Teilbereich der inneren Sicherheit. Diese Entscheidung ist gefährlich. Die mentalen und fachlichen Qualifikationen der privaten Sicherheitskräfte sind unbekannte Größen. Und auch wenn diese Qualifikationen vorhanden sind, können sie nicht optimal umgesetzt werden, weil es dafür keine rechtliche Grundlage gibt. Ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdiensts kann im Notfall nicht mehr unternehmen als jeder Passant, der Zeuge einer Straftat wird. Daran ändert sich auch nichts, wenn dieser Mitarbeiter Uniform trägt und im Auftrag der Stadt handelt. Er kann lediglich die Polizei rufen. Aus diesem Grund ist der Einsatz der Sicherheitskräfte keine Alternative zur Verstärkung des kommunalen Vollzugsdienstes. Denn die günstigere Lösung kann zur Nullnummer werden - wenn sich die Sicherheitskräfte in der Szene nicht durchsetzen können, weil sie keine hoheitlichen Befugnisse haben. j.pistorius@volksfreund.de

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