Menschen in die Stadt bringen

Zum Leserbrief "Hohe Schulden und Zuschüsse" (TV vom 28. Juli) folgende Zuschrift:

Herr Schulze darf versichert sein, dass es sich weder der Verfasser dieses Leserbriefs noch der Förderverein Antikenfestspiele "sehr leicht macht". Hätte sich Herr Schulze mit der Thematik wirklich grundlegend befasst, hätte er feststellen müssen, dass alleine der Förderverein seit seiner Gründung mehr als 280 000 Euro an Geldern gesammelt und den Antikenfestspielen zur Verfügung gestellt hat. Hierfür muss kein gesondertes Spendenkonto eingerichtet werden. Sowohl Herr Schulz wie auch jeder andere Bürger hat die Möglichkeit, die Antikenfestspiele nicht nur durch Worte, sondern durch den Beitritt zum Förderverein zu unterstützen. Es geht auch keineswegs darum, ob sich irgendjemand die Festspiele "in Ruhe ansehen kann". Hätte nämlich Herr Schulze die Berichterstattung im TV aufmerksam und richtig verfolgt, so hätte er längst zur Kenntnis nehmen müssen, dass niemand die Überdachung des Amphitheaters beziehungsweise der Kaiserthermen fordert, sondern dass lediglich das Orchester vor Witterungseinflüssen geschützt werden muss. Dieses ist eine Minimalforderung an die Infrastruktur für die Festspiele, die keiner übertriebenen Kommentierung bedarf. Im Übrigen sei Herr Schulze darauf hingewiesen, dass ein kulturelles Großereignis wie die Antikenfestspiele vor allem dann, wenn es sich noch in der Entwicklung befindet, ohne öffentliche Mittel schlicht und ergreifend nicht auskommt. So verkennt Herr Schulze, dass die insoweit "ausgegebenen" Steuergelder in einem weitaus höheren Maße wieder in die Stadt- beziehungsweise Landeskassen zurückfließen. Denn eine Stadt wie Trier, die - mangels Existenz größerer Industrieunternehmen - nun einmal sehr stark vom Tourismus lebt, braucht kulturelle Großereignisse, um Menschen in die Stadt zu bringen, die hier nicht nur ein paar Stunden, sondern eben eine längere Zeit verweilen. Und dass diese Besucher während eines längeren Aufenthalts mehr Geld in die heimische Wirtschaft stecken, ist genauso bekannt, wie die daraus resultierende Konsequenz, dass damit auch höhere Zuflüsse in die Steuerkassen eingehen. Diesen Kreislauf haben andere Festspielstädte längstens verstanden. In diesem Zusammenhang seien insbesondere die Nibelungen-Festspiele in Worms erwähnt, die erst ins Leben gerufen wurden, als es die Antikenfestspiele in Trier längst gegeben hat. Rainer Zahnhausen2. Vorsitzender des Fördervereins Antikenfestspiele Trier Antikenfestspiele

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