Moselaufstieg ist notwendig

Zum Thema Moselaufstieg und dem Leserbrief von Christian Z. Schmitz (TV vom 19. April):

Kein Argument wird durch Wiederholung richtiger, wie Herr Schmitz bereits richtig erkannt hat. Manchmal sind aber Wiederholungen sinnvoll, um falsche Auslegungen zu vermeiden. Ob man sich die Frage stellen sollte, ob zuerst Wachstum oder Verkehrsaufkommen entstanden ist, sei dahingestellt. Fest steht jedoch, dass es Aufgabe des Staates ist, Wirtschaftswachstum zu fördern und in diesem Sinne die nötige Infrastruktur zu stellen. Ich gebe Herrn Schmitz insoweit Recht, dass dies leider auf Kosten unserer Umwelt geschieht und deshalb der wirtschaftliche Gewinn gegenüber diesen Kosten in Relation gezogen werden muss. (Hierbei sollte man wiederum auch nicht vergessen, dass für derartige Maßnahmen wie den Moselaufstieg an anderer Stelle Kompensationsmaßnahmen zu schaffen sind. Auch diese müssen daher in diese Rechnung mit einbezogen werden.) Ebenfalls kann ich bestätigen, dass hohes Verkehrsaufkommen ein Zeichen von Arbeitsteilung sein kann, bin allerdings verwundert, dass jemand noch im Jahre 2006 die These vertritt, je nach Größe könnte sich irgendein Unternehmen dieser entziehen. Adam Smith, der Begründer der Volkswirtschaftslehre, stellte bereits im 18. Jahrhundert fest, dass Arbeitsteilung die Produktivität fördert. Heute ist Arbeitsteilung, egal ob inner- oder zwischenbetrieblich oder international, Voraussetzung für jeden Unternehmer, an der Globalisierung aktiv teilzunehmen und dadurch am Markt zu bestehen. Amüsant finde ich die These von Herrn Schmitz, dass eine stärkere Vernetzung die Abwanderung von Unternehmen fördern könnte. Auch wenn es sich aufgrund unserer derzeitigen Infrastruktur äußerst schwierig gestalten kann, einen schnellen Weg in die Stadt Trier hinein oder hinaus zu finden, das Unternehmen, das hiervon endgültig die Faxen dick hat, wird den Ausgang wohl finden. Und nicht nur deshalb hat Politik die Aufgabe, nach vorn zu schauen, die staatlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit unsere Wirtschaft für die Zukunft gerüstet ist, und die versäumten Gelegenheiten endlich den bereits jetzt bestehenden Notwendigkeiten anzupassen. Und dazu gehört meiner Meinung nach auch der Moselaufstieg. Silke Reinert, Trier

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