Inhaber von kleinen Kneipen, die - auch angesichts steigender Bierpreise - nicht wissen, wie sie ihren Gästen verklickern sollen, dass ab 15. Februar Rauchen verboten ist? Oder Eintracht-Trainer Werner Weiß, der seine Mannschaft endlich wieder auf Siegeskurs bringen muss? Alles weit gefehlt. Den größten Stress hat unser aller Bundespräsident Horst Köhler. Der Mann hat anscheinend so viel Arbeit, dass er zwar als Schirmherr von Ausstellungen in Trier fungiert, die aber nicht einmal selber besuchen kann. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Schon bei der Egbert-Codex-Ausstellung vor zwei Jahren schaffte er es nicht, mal kurz in der Weberbach vorbeizuschauen. Dann eben bei der Konstantin-Ausstellung, haben wir Trierer gedacht, denn auch in diesem Fall ist der Vormann der Republik der Protektor. Aber nun ist die große Kaiser-Schau nach fünf Monaten fast schon wieder vorbei - und der Präsident hat sich - im Gegensatz zu 300 000 anderen Besuchern - nicht blicken lassen. Schade drum, denn Köhler hat wirklich was verpasst. Irgendwie scheinen wir Trierer was falsch zu machen. 1984 war das ganz anders. Zur 2000-Jahr-Feier beehrten uns gleich zwei Bundespräsidenten mit ihren Besuchen: Karl Carstens und wenige Monate später sein Nachfolger Richard von Weizsäcker. Aber damals war die Bundesrepublik noch etwas überschaubarer als heute und der Repräsentations-Job einfacher.Um Trier nicht ganz zur präsidenten-freien Zone verkommen zu lassen, starten meine Viez-Brüder und ich hiermit eine Bürgerinitiative.Sehr geehrter Herr Bundespräsident, besuchen Sie Trier, und seien Sie Gast an unserem Stammtisch! Wir spendieren auch mehrere Porzen. Eine solche Ehre lassen wir wirklich nicht jedem zuteil werden.Wenn das jetzt nicht hilft, dann weiß ich auch nicht mehr weiter…In diesem Sinne: Prost!