Nahrung für das Gehirn

Das Gehirn benötigt eine besonders sorgfältig ausgewählte Ernährung. Psychische Erkrankungen, Depressionen, Angst- und Verhaltensstörungen haben in den letzen Jahren epidemieartig zugenommen, gleichzeitig hat sich die Ernährung negativ verändert.

Der Verzehr billiger pflanzlicher Fette und der steigende Verbrauch an Zucker stören die Leistungsfähigkeit des Gehirns. Denken, Fühlen, Handeln sind abhängig von der Weitergabe von Hirnbotenstoffen, Neurotransmittern. An den Schnittstellen der Nerven, den Synapsen, werden durch elektrische Impulse 50 verschiedene Hirnbotenstoffe freigesetzt: beruhigendes, ausgleichendes "Happyhormon" Serotonin, die Vorstufe des Schlafhormons Melatonin, muskelstimulierendes Acetylcholin und dynamisierendes Noradrenalin, ein feines, situationsgerechtes Zusammenspiel. Jeder Nervenimpuls führt zur Freisetzung von vielen tausend Hirnbotenstoffmolekülen. In einer reizüberflutenden, komplexen Umwelt besteht ein hoher Verbrauch, der Materialnachschub muss gesichert sein. Das Gehirn, zwei Prozent des Körpergewichtes, 1500 Gramm höchstverderblicher Ware, verbraucht 25 Prozent der gesamten Körperenergie und eine ganze Menge an Antioxidantien, um nicht ranzig zu werden. Es hat keine Energiedepots. Die Zellwände der Nerven bestehen zu 50 Prozent aus Fett. Viele industriell hergestelle Fette, gehärtete Speisefette, machen Membranen hart und unflexibel, während die so genannten Lachsöle, Omega 3, sie weich und durchlässig für Nährstoffe halten. Wertvolles Eiweiß, besonders aus Meeresfisch mit den Vitaminen der B-Gruppe, Magnesium und Zink, sowie Cholin aus Gemüse stellen die Materialien zur Hirnbotenstoffproduktion sicher. Eine hohe Zuckeraufnahme schickt die Hirnleistung dagegen auf eine Achterbahn. Anfänglich erhöhte Blutzuckerspiegel wirken wie Gift auf Nervenzellen. Senkt das Insulin den BZ-Spiegel unter die Norm, fällt das Hirn in das "11-Uhr-Loch". In unserer Überflussgesellschaft leben viele in einem Mangel an Qualität der Nahrung. Die mangelnde geistige Leistung ist die direkte Folge. Denken Sie an Ihren Denkapparat und gönnen Sie Ihrem Gehirn eine kluge Ernährung. Dr. Hans Jörg Lucas

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