Nicht aus der Pflicht stehlen

Öffentlich geförderte, günstige Wohnungen sind in Trier kaum zu bekommen. Nicht nur die Stadt trennt sich nach und nach von ihrem Besitz, auch viele Wohnungsbaugesellschaften sind froh, wenn sie aus der Mietbindung, die sie sich durch die Aufnahme besonderer, zinsgünstiger Kredite selbst auferlegt haben, durch Freikauf oder Ablauf der Frist herauskommen.

Dann werden die Wohnungen renoviert und teuer weitervermietet oder verkauft. Weit über 1000 Trierer sind auf der erfolglosen Suche nach Sozialwohnungen. Nicht, weil sie für ein Ferienhäuschen im Süden sparen wollen, sondern weil sie sich - auch wegen der immens gestiegenen Nebenkosten für Strom und Heizwärme - normale Mieten kaum leisten können. Die hohe Arbeitslosigkeit, Hartz IV und weiter steigende Energiekosten werden das Problem in den nächsten Jahren noch verstärken. Die Stadt darf deshalb nicht weiter eigenen Wohnraum verkaufen. Und auch die Wohnungsbaugesellschaften dürfen sich nicht aus der Pflicht stehlen: Mit der Aufnahme günstiger Kredite haben sie sich verpflichtet, Wohnraum für diejenigen bereit zu halten, denen es nicht so gut geht. c.wolff@volksfreund.de

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