Nicht mehr ignorieren

Die Schmerzgrenze ist überschritten. Während der Individualverkehr in Trier ohnehin in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen hat, fahren auch immer mehr LKW durch die Stadt. Parksuch- und Schleichverkehr belastet die Wohnviertel in direkter Nachbarlage zum Alleenring erheblich.

Geschwindigkeitsbegrenzungen werden kaum akzeptiert. Verkehrsregeln werden ständig gebrochen. Trier ist im vergangenen Jahr noch an der Feinstaubbelastungsgrenze vorbeigeschrammt. Aber auch das könnte sich ändern. Bereits zu Jahresmitte waren 21 von möglichen 35 Überschreitungstagen zu verzeichnen. Feinstaubalarm in Trier wäre die Folge - eine Gefahr für die Gesundheit der Bürger. Die Straßenabnutzung ist enorm, und viele Straßen sind dringend sanierungsbedürftig. Zudem ist der 70-er-Jahre-Trend der Stadtflucht rückläufig. Immer mehr Menschen wollen eben nicht nur in der Stadt einkaufen, sondern dort auch wohnen. Junge Familien kaufen alte Häuser. Senioren ziehen in City-Residenzen, um von der vielfältigen medizinischen Versorgung im Stadtgebiet zu profitieren. In mehreren Stadtvierteln entstehen neue Wohnanlagen, so im Maarviertel oder auf dem Gelände des Herz-Jesu-Krankenhauses. Schließlich fordern auch die Radfahrer eine stärkere Berücksichtigung ihrer Interessen. Bislang wurde ihnen nur mit einem Flickenteppich von Radwegen Rechnung getragen. Diese Probleme verlangen Lösungen. In Zukunft wird es bedeutend sein, den Verkehr so zu regulieren, dass er für die Stadtbewohner erträglicher wird. Das würde außerdem die touristische Attraktivität Triers steigern. Der Reparaturstau der Straßen im Stadtbereich duldet keinen längeren Aufschub. Die Kosten der Sanierung müssen auf alle Nutzer der Straßen verteilt werden - ob sie aus der Stadt oder aus dem Umland kommen. Die Politik darf die Interessen der Stadtbewohner nicht länger ignorieren. Es muss sofort gehandelt werden. hp.linz@volksfreund.de

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