Nur eine Sache der Verpackung?

Zum Bericht "Dachschaden im Bistum" (TV vom 8. Januar):

Unversöhnlich und unbarmherzig gibt sich das Bistum Trier gegenüber einem Leistungserbringer. Da sich mittlerweile ein Gericht in einem Beweissicherungsverfahren um Aufhellung bemüht, mögen sich viele Leser veranlasst fühlen, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten, wie das Urteil oder, wahrscheinlicher, wie der Vergleich aussehen wird, der zwischen den Beteiligten geschlossen wird. Das Bistum kommt aber nicht umhin, der staunenden Öffentlichkeit seine fragwürdige Position vollständig und ehrlich zu erläutern. Warum will man wissentlich den Dachdeckerbetrieb in den Ruin und Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit entlassen, wo es beim Vergleich der Dachziegel nur um die Verpackung, nicht aber um den Inhalt geht? Beide Ziegel sind im Aufbau und in der Farbe gleich. Selbst die Haltbarkeit ist dieselbe und wird garantiert. Welche Verbindungen bestehen zwischen der katholischen Kirche und dem Dachziegelfabrikanten? Ist diese etwa geschäftlich mit jenem verbunden, liiert, identisch oder in anderer Art und Weise vor diesem abhängig? Anders ist die Hartnäckigkeit des Bistums nicht zu verstehen, ausschließlich den Dachziegel eines bestimmten Herstellers verarbeitet zu wissen. Warum bemerkt man das Übel erst, nachdem bereits 98 Prozent des Kirchendachs eingedeckt sind? Hat das Bistum etwa nicht die Pflicht, den Beginn und den Fortschritt der Arbeiten zu überwachen? Umso betroffener macht die wertende Aussage des Bistumssprechers Hans Casel, dass es "dieses Problem in der Tat schon einmal in Oberwesel" gegeben habe. Damals entging der Handwerksbetrieb nur knapp dem Konkurs. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Wahrhaftig nicht ein Fall für das Gericht, eher für den Beichtstuhl, ganz bestimmt aber für die unmittelbare, direkte Intervention des Bischofs. Bitte übernehmen Sie, Herr Bischof! Hans Schemmer, Borken

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