Offensichtlich uneinsichtig

Zum Bericht "Kampf gegen Schmierereien" (TV vom 17./18. Mai):

Vor Kurzem wurden vor dem Trierer Amtsgericht drei Jugendliche zu einem so genannten Jugendarrest verurteilt, nachdem sie dabei ertappt wurden, als sie zu früher Morgenstunde, mit Farbdosen, Faserstiften und Graffiti-Vorlagen reichlich ausgerüstet, einen umfangreichen Schaden zwischen Bahnhof und Dombezirk angerichtet hatten. Zwei von ihnen, respektive ihren Eltern, erschien diese Strafe als zu hart und sie legten gegen das Urteil Berufung ein. Man fuhr eine Reihe von Anwälten auf, von denen einer eigens aus Köln angereist war, und traf sich zur zweiten Verhandlung. Die Anwälte legten umfangreich dar, dass die Angeklagten ihre Tat bereuten und im Übrigen aus gutem Hause stammen würden. Das Gericht hob darauf die ursprüngliche Strafe auf und verurteilte sie zur Teilnahme an einem "pädagogischen Wochenende" und einer geringfügigen gemeinnützigen Arbeit. Große Erleichterung bei den Eltern. Im Übrigen verdanken wir die Festnahme der Täter nicht einer systematischen Vorgehensweise von Polizei, sondern dem Umstand, dass eine Zeugin zufällig an diesem Tag sehr früh nach Frankfurt fahren musste und das Treiben von ihrem Fenster aus beobachten konnte. Martin Steffes, Trier JUSTIZ

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