Panoramablick in Darm und Galle dank neuartiger Endoskope

Trier · Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 65 000 Menschen an Dickdarmkrebs. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier setzt man bei Darmspiegelungen nun auf neuartige Endoskope.

 Chefarzt Christian Kölbel (rechts)und Oberarzt Michael Knoll mit den neuartigen Endoskopen. Foto: Krankenhaus

Chefarzt Christian Kölbel (rechts)und Oberarzt Michael Knoll mit den neuartigen Endoskopen. Foto: Krankenhaus

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Trier. "Der Dickdarmkrebs entwickelt sich meist aus Polypen, gutartigen Wucherungen der Dickdarmschleimhaut", erklärt Professor Christian Kölbel, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin I im Brüderkrankenhaus Trier.
Bei einer Dickdarmspiegelung (Koloskopie) nutzt der Arzt Endoskope, die bisher nur einen Blick nach vorne erlaubten. Im Brüderkrankenhaus setzt man nun auf ein Endoskop, das mit Miniaturkameras arbeitet. Diese sind nicht nur an der Gerätespitze, sondern auch an den Seiten angebracht. "Konnte man mit den herkömmlichen Endoskopen nur nach vorne schauen, so erlaubt das neue System gleichzeitig einen Blick nach beiden Seiten. Damit kann nun mehr als 90 Prozent der Dickdarmoberfläche erfasst werden. Das System erlaubt auch, hinter die Darmfalten zu schauen", so Kölbel.

Kürzlich führten Kölbel und Knoll auch erstmals eine Gallengangspiegelung mit einem ganz neuartigen Endoskop durch. Dies ist möglich durch eine weitere Neuerung im Rahmen der Endoskop-Miniaturisierung, die im Brüderkrankenhaus zum Einsatz kommt: Ein Einmalendoskop mit einem Durchmesser von nur 2,5 Millimeter bietet die Möglichkeit, über den Mund den Gallengang komplett zu untersuchen. Ein "Baby-Endoskop", das mit einem Videochip ausgerüstet ist, überträgt ausgezeichnete Innenaufnahmen des Gallengangs.
Oberarzt Knoll ist heute einer der Referenten der Veranstaltung "Der Darm im Zentrum" im Brüderkrankenhaus. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. red

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