Partnerstadt kennenlernen

Zur Trierer Partnerstadt Ascoli Piceno schreibt dieser Leser:

Vor einigen Wochen sah ich im Südwest-Fernsehen in der Reihe "Fahr mal hin" einen sehenswerten Bericht über die schöne Stadt Trier. Das einzige, was ich bedauerte, war die Tatsache, daß mit keinem Wort die italienische Partnerstadt Ascoli Piceno erwähnt wurde. Ich wohne im Umfeld von Trier, besitze einen roten Camper mit Wittlicher Nummer und auf dem Nummernschild ist ein Autohaus aus Trier angegeben. Mit diesem Camper fahre ich regelmäßig durch Italien, und so entdeckte ich Ascoli Piceno. Ich war so begeistert, daß die Stadt für mich immer ein Anfahrtsziel ist. Eines Tages hatte ich meinen Camper in einer Seitenstraße geparkt, bummelte durch die herrliche Altstadt, genoss den Anblick eines der schönsten Plätze Italiens, die Piazza del Popolo, und als ich zu meinem Fahrzeug zurückkam, stand ein Einheimischer da, bewunderte meinen fahrbaren Untersatz und, hinzeigend auf das Nummernschild, klärte er mich darüber auf, dass "Treveri" ihre Partnerstadt sei. Wir kamen ins Gespräch, er bot mir seine Hilfe an, zeigte mir die Umgebung einschließlich seines Wochenendhauses in den Bergen. Daraus entstand eine herzliche deutsch-italienische Freundschaft. In diesem Frühjahr entschloss ich mich, in Ascoli Piceno einen Sprachkurs zu belegen mit privater Unterbringung. Auch da war mein italienischer Freund in jeder Weise behilflich. Als mich eine deutsche Freundin, der ich von der schönen Stadt vorgeschwärmt hatte, besuchte, wurde sie genauso herzlich aufgenommen wie ich. Meiner Freundin hatte die schöne Stadt mit ihren gastfreundlichen Menschen so gut gefallen, dass sie sich entschloss, zurückzukommen, um nach Abschluss meines Sprachkurses mit mir nach Hause zu fahren. Als sie dann kam, wurde sie bei meinen Freunden einquartiert und in der großzügigsten Weise verwöhnt. Als sie von dem mittelalterlichen Stadtfest Ascolis, der Quintana, erzählte, das sie in einem Fernsehbericht gesehen hatte und speziell von dem darin auftretenden "principe" schwärmte, ermöglichte mein italienischer Freund ein Kennenlernen. Der "principe", ein ehrwürdiger älterer Herr, lud uns in ein Café ein und nahm sich ausgiebig Zeit, uns von Ascoli, der Geschichte der Quintana und auch Persönliches zu erzählen. Nicht unerwähnt bleiben darf die großartige Umgebung der Stadt mit Bergen bis zu 3000 Metern mit herrlichen Wandermöglichkeiten. Ich möchte den Trierer Bürgern wärmstens ans Herz legen, ihre Partnerstadt kennenzulernen. Roland Mink, Trier

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