Personaldebatte in der SPD

Hinter den Kulissen dreht dieser Tage die Trierer SPD-Vorsitzende Malu Dreyer das Personalkarussell in ihrer Partei. Beim Parteitag am 24. Februar im Gillenbachtal sollen entscheidende Weichen für die Kommunalwahl 2009 gestellt werden.

Jüngst hat Dreyer Personalvorschläge vorgelegt - seitdem wird fleißig diskutiert. Die Ministerin ist die unumstrittene Nummer 1 der SPD in Trier und wird es auch bleiben, daran besteht kein Zweifel. Allerdings rufen ihre Vorschläge für die Besetzung der weiteren Vorstandsposten Unmut hervor. Weil der stellvertretende Vorsitzende Christian Z. Schmitz seine Doktorarbeit schreibt und ein halbes Jahr ausfällt, will ihn Dreyer ersetzen. Und zwar durch Sven Teuber, Chef des Ortsvereins Trier-Süd, und Jörg Holstein, stellvertretender Ortsvorsteher in Euren. Begona Hermann, ebenfalls stellvertretende SPD-Vorsitzende, soll ihr Amt behalten. Damit gäbe es künftig erstmals drei Vize-Parteichefs, was eine Satzungsänderung bedingt. Und hier fängt das Problem an, denn dem Vernehmen nach treten bekannte "Rebellen" wie Werner Schulz auf den Plan. Schulz soll nicht einverstanden sein und mit Ablehnung gedroht haben. Schon wird befürchtet, der Parteitag könnte "gesprengt" werden. Malu Dreyer wird jedenfalls Überzeugungsarbeit leisten müssen. Zum Beispiel sehen einige Sozialdemokraten die Wahl von Sven Teuber durchaus kritisch, immerhin ist der auch Mitarbeiter von Dreyer. Man fürchtet, die für einen stellvertretenden Parteichef erforderliche Unabhängigkeit könnte gefährdet sein. An Jörg Holstein wird bemängelt, der werde "befördert", obwohl er als Schriftführer und damit als Mitglied des geschäftsführenden Vorstands bei dessen Sitzungen häufig durch Abwesenheit geglänzt habe. Die Diskussion zeigt vor allem, wie schwer sich die SPD damit tut, hinter den "Leuchttürmen" Dreyer und Bald-OB Klaus Jensen geeignetes Personal für die Kommunalwahl in Stellung zu bringen. Das trifft übrigens auch für die Stadtratsfraktion zu. Deren Chef Friedel Jaeger wollte schon zur Hälfte dieser Legislaturperiode aufhören, hat sich aber offenbar entschlossen, bis zum Ende weiterzumachen - und dann ganz abzutreten. Wer sein Nachfolger wird, ist offen. Gehandelt wurde bislang Peter Spang, für den sich allerdings noch keiner richtig stark gemacht hat. Frank Giarra

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