Pilotprojekt zur Integration: Gemeinsam feiern und musizieren

Trier · Mit einem Nachbarschaftsfest, einer Kinderaktion und der Schnuppermitgliedschaft in Vereinen sollen Migranten in Ehrang und Quint besser in die Gesellschaft integriert werden. Die Vorhaben sind Ergebnis eines Modellprojekts, mit dem Zwischenresultate des künftigen Trierer Integrationskonzepts erprobt werden.

Trier. In einem Modellprojekt des Bundesprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau" (ExWoSt) werden in Ehrang und Quint Zwischenresultate des künftigen Trierer Integrationskonzepts in der Praxis getestet. Nach dem Start Ende 2009 wird mit drei Vorhaben die Endphase eingeläutet: einem "Nachbarschaftsfest der kulturellen Vielfalt", einer Kinderaktion sowie einer Schnuppermitgliedschaft in Vereinen. Das Pilotprojekt setzt der Beirat für Migration und Integration um. Zum Start hatte der Beirat Daten zur Situation der in Ehrang-Quint wohnenden Migranten gesammelt. Der Stadtteil hatte die bis Jahresende laufende Förderung erhalten, weil dort im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung relativ viele Einwanderer leben und sich Initiativen und Einrichtungen für deren Eingliederung einsetzen.
Wichtige Etappen waren ein "Kalender der Religionen" und eine Versammlung der Migranten. Eine weitere Etappe war das Nachbarschaftsfest der kulturellen Vielfalt in der Merowingerstraße, zu der rund 150 Anwohner aus verschiedenen Kulturen auf Einladung des Jugendtreffs kamen.
Bei der Aktion "Eine Reise um die Welt" der Naturfreunde Quint und des Jugendtreffs lernen Kinder spielerisch, wie das Miteinander besser gelingen kann: durch Musizieren, spannende Geschichten aus fernen Ländern sowie gemeinsames Kochen und Essen fremder Gerichte. Dritter Schwerpunkt ist die Integration durch Vereine unter Federführung von Thiébaut Puel (Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Ehrang). Migranten und bedürftige Einheimische können bei ermäßigten Mitgliedsbeiträgen einen örtlichen Verein kennenlernen.
Alle Aktionen werden aus dem Projekt des Beirats zur Umsetzung und Bewertung des Integrationskonzepts in Ehrang finanziert. Bei der Abschlussbilanz der Aktionen soll untersucht werden, inwieweit es gelungen ist, den Stadtteil für das Thema Integration zu mobilisieren. Zudem wird geprüft, wie nachhaltige Strukturen nach dem Ende der ExWoSt-Förderung entstehen können. red

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