Porz-Protest beim OB

Also, mit den Viez-Porzen, das ist ja wirklich ein Ding! Da bauen jetzt ausgerechnet die Chinesen und Rumänen unsere Porzen nach und verkaufen die Fälschungen zu Schleuderpreisen und unter der Hand an Wirte und Touris.

Als ich das gehört habe, bin ich direkt zu unserem OB ins Rathaus gerannt. "Bevor ich eine Groß-Demonstration organisiere", habe ich ihm gedroht, "gebe ich Ihnen noch die Chance, das alles wieder rückgängig zu machen." Der OB hat gesagt, ich solle mich doch erst einmal beruhigen und ihm sagen, worum es eigentlich gehe. "Ja, worum schon?!", habe ich geantwortet, schließlich muss doch ein Oberbürgermeister von selbst wissen, was die Menschen in seiner Stadt bewegt. "Es geht natürlich um die Porzen", hab' ich den Herrn Jensen schließlich belehrt, "um was denn sonst?!" "Um was?", hat der OB mich ganz entgeistert angeguckt. Erst in dem Moment ist mir eingefallen, dass der Neue im Rathaus ja gar keinen Alkohol trinkt. "Viez" und "Porz", das sind für den OB wahrscheinlich böhmische Dörfer. Da darf man sich ja auch nicht wundern, wenn plötzlich die ganze Stadt von den osteuropäischen Porz-Fälschungen überschwemmt wird."Der Schröer hätte die Angelegenheit jedenfalls direkt zur Chef-Sache gemacht", habe ich dann dem Klaus Jensen gesagt, "aber der Helmut wird ja jetzt OB in Weimar." "Der Herr Schröer wird Ehrenbürger von Weimar, nicht OB", raunzte sein Nachfolger mich an. Da wurde ich aber erst richtig sauer: Statt mit Schröer und Weimar vom Thema abzulenken, würde er sich besser mal um unsere Porzen kümmern, habe ich ihm gesagt und bin aufgestanden. Im Rausgehen habe ich es dem OB dann noch einmal richtig gegeben: "Und wenn ich Oberbürgermeister wäre, würde ich mich nicht mit Bananen aufwiegen lassen, sondern mit Viez-Äpfeln. So etwas nennt man nämlich regionaleWirtschaftsförderung, oder so ähnlich." Aber davon, glaube ich, habe ich ohnehin mehr Ahnung als der Herr Jensen.

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