"Rudolfinum" bitte mit "f"

Es hat mich sehr gefreut, in der Stadtteilserie des TV über Trier-Pallien den Artikel "Europa über den Dächern Triers" zu finden. Aber es tat mir dreimal "in den Augen weh", wenn ich in dem Text dreimal "Rudolphinum" mit "ph" geschrieben lesen musste.

Und wenn ich dann lese "Erzbischof Franz-Rudolph Bornewasser", dann sind darin zumindest zwei Fehler: zum einen hat der Bischof seine zwei Vornamen nie mit Bindestrich geschrieben und zum anderen hat er seinen zweiten Vornamen immer mit "f" geschrieben! Was die Titulierung "Erzbischof" anbelangt, ist zu bedenken, dass dies ein persönlicher Ehrentitel war, der dem Bischof erst 1944 verliehen wurde. Zum "f" bei "Rudolf": Ich bewahre bei meinen Erinnerungen ein Foto auf, das ich bei einem Treffen des Bischofs mit der "Katholischen Jugend" in Koblenz gemacht habe. Auf meine Bitte hin hat er es mit seinem Namenszug versehen: + Franz Rudolf Bischof von Trier, und als Datum, 12.3.1951. Meine persönliche Bindung zu Bischof Bornewasser beruht darauf, dass mein Vorname auf ihn zurückgeht. Der Bischof hielt sich in den Tagen meiner Geburt in Bad Kreuznach auf, daher haben meine Eltern das so beschlossen, was meine Mutter auch schriftlich festgehalten hat. Der Bischof hatte übrigens in den letzten Maitagen des Jahres 1935 in meiner Heimatstadt durch die so genannte Hitlerjugend erschreckende Verunglimpfungen erleben müssen. Er hat dann noch von Bad Kreuznach aus einen äußerst mutigen Beschwerdebrief an die damaligen politischen Machthaber in Berlin gerichtet. Interessant zum Thema "Rudolfinum" ist noch, dass das Haus im ersten Jahr "Josefinum" hieß. Das konnten wir als Bewohner des Hauses in den 50er-Jahren noch auf alten Messern lesen, die damals noch zum Bestand des Speisesaals gehörten. Wenn gesagt wird, dass das damalige "Rudolfinum" zeitweise "Sitz des Priesterseminars war", so hat die Verfasserin, etwas "locker" gesagt, genau zu einem Drittel recht: Es waren dort oben immer nur die ersten vier von (damals) zwölf Semestern des Theologiestudiums. Die restlichen zwei Drittel der Zeit waren "in der Weberbach". Rudolf Zäck, Trier, Pfarrer i.R.

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