STADTGESPRÄCH: Farbenspiele

Wer als Hobby-Maler je versucht hat, schwarz und grün zumischen, dürfte mit dem Ergebnis kaum zufrieden gewesen sein: Washerauskommt, ist weniger eine Farbe als ein düsterer,undefinierbarer Mischmasch. Nun ist Christoph Böhr nicht Maler,sondern Politiker. Und die Perspektive schwarz-grün, das wird ernicht müde zu versichern, spielt auf seiner politischen Paletteeine nicht unerhebliche Rolle. In Berlin ist die Resonanz auf die Böhr\'sche Farbenlehre eher kühl. Bei den heimatlichen Bodentruppen stößt der Wunsch, das schwarze Fundament durch grüne Einsprenkler aufzuhellen, dagegen auf mehr Gegenliebe. So macht sich die ansonsten eher unauffällige Junge Union Trier dieser Tage für ein schwarz-grünes Bündnis im Stadtrat stark. Eine "überlegenswerte Alternative", glaubt der Jugendverband.

Nun ist die Suche nach einem Koalitionspartner angesichts der Unberechenbarkeit der UBM und der Lethargie der SPD durchaus verständlich. Aber wer CDU und Grüne im Stadtrat gelegentlich erlebt, wird die JU-Botschaft zu jenen rechnen, die man zwar hört, bei denen einem aber der rechte Glaube fehlt.

Vielleicht müsste man zunächst einen Feldversuch starten: Indem man den grünen Fundi Clement Atzberger und seinen CDU-Widerpart Gilbert Felten gemeinsam in eine Telefonzelle steckt. Wenn beide das fünf Minuten aushalten, ohne sich gegenseitig zu beißen oder niederzuschlagen: erst dann sollte man ernsthaft über den JU-Vorschlag diskutieren. DiL

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort