STADTGESPRÄCH

Wer in diesen Tagen dem Oberbürgermeister begegnet, der gewinnt den Eindruck von einem ungewohnt zerknirscht wirkenden Mann. Der kölschen Frohnatur hat nicht nur der Wirbel um die Gewerbesteuer aufs Gemüt geschlagen, sondern auch die Ratssitzung am Dienstag.

Böse Zungen behaupten, in Sachen Gewerbesteuer habe der OB gekniffen und seine eigene CDU-Fraktion sowie die UBM darüber im Unklaren gelassen, welche Drohkulisse das Land aufgebaut hatte. In der Tat spricht ein Indiz dafür: Bereits am 29. März, drei Monate vor dem Auslaufen der von Mainz gesetzten Frist, berichtete der TV erstmals über das Thema Bedarfszuweisungen und Gewerbesteuer. Danach geschah wochenlang gar nichts, so dass es faktisch schon zu spät war für einen groß angelegten Protest, als der Rat öffentlich aufbegehrte. Vielleicht hatte Schröer Bedenken, beim Land vorzusprechen und Sonderkonditionen für Trier zu verhandeln, weil er fürchtete, die bereits ausgezahlten elf Millionen Euro wieder zurück überweisen zu müssen. Als am Dienstag auch noch die Fraktionen den Aufstand probten und der Verwaltung rund 40 Anträge diktierten, um die herum sie den Haushalt zu zimmern hat, resignierte der OB. Seitdem sagt er gerne folgenden Spruch auf: "In vier Jahren habe ich alles hinter mir." Frank Giarra

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