STADTGESPRÄCH

Was war das für eine Nacht! "Trier - nachtaktiv" schreit geradezu nach einer Wiederholung, von den mehr als 65 000 Besuchern des Spektakels ganz zu schweigen. Dass die Großveranstaltung mit integriertem Kultur-, Kneipen- und Open-Air-Festival im kommenden Jahr noch einmal stattfindet, darf zwar vermutet werden.

Eine offizielle Erklärung dazu gibt es aber auch eine Woche danach nicht. Da könnte die City-Initiative Trier den größten Erfolg ihrer Geschichte feiern und ausschlachten... Aber Fehlanzeige! Der Vorstand ist nach dem gewaltigen Streit um das Bekanntwerden interner Personalia und dem damit verbundenen Rücktritt des langjährigen Vorsitzenden Georg Kern in die Defensive gegangen. Die Mitgliederversammlung werde über eine mögliche Wiederholung der verkaufsoffenen Nacht entscheiden. Das war das Maximum an perspektivischer Aussage, die der kommissarischen Vereinsspitze zu entlocken war. Diese Mitgliederversammlung wird in wenigen Wochen auch darüber zu entscheiden haben, wer das schlingernde Schiff des für Trier so wichtigen Vereins wieder auf Kurs bringen soll. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, es wird voraussichtlich jemand aus der Reihe der Warenhaus-Geschäftsführer sein. Aus deren Riege ist im Vorstand bislang lediglich Kaufhof-Geschäftsführer Hans-P. Schlechtriemen vertreten. Durchaus ein Mann mit Format. Wenig gelegen kommt der City-Initiative nun auch noch ein Störfeuer aus Hamburg. Dort lebt inzwischen der einst geschasste City-Manager Peter Stuckert, der offensichtlich das Geschehen in Trier intensiv verfolgt. Stuckert sieht nun die Gelegenheit gekommen, eine alte Rechnung zu begleichen. So gratulierte er nicht nur Georg Kern per Email zu dessen Rücktritt. In einem Leserbrief (Seite 9) macht er auch ganz öffentlich, dass er keine Zukunft in Trier haben konnte. Aber vielleicht schweißt ja dieser Frontalangriff die Spitze der City-Initiative wieder zusammen. Rainer Neubert

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