STADTGESPRÄCH

Die Stadtwerke Trier sorgen in diesen Tagen für Aufsehen. Nicht nur der für den 2. Oktober angesetzte Prozess gegen die Trierer Wohnungs- und Gewerbebau AG (Triwo), bei dem über das Parkhaus an der Ostallee verhandelt wird, bereitet Sorgen, weil es dabei um viel Geld geht.

Vielmehr hat sich mit dem überraschend angekündigten Wechsel des Geschäftsführers Martin Cirener nach Krefeld ein neues Problem ergeben. Warum verlässt Cirener das Feld, das er selbst bestellt hat, ohne die Früchte zu ernten? Das ist eine spannende Frage. Der Geschäftsführer macht ausschließlich private Gründe geltend, und Oberbürgermeister Helmut Schröer schwört Stein und Bein, er habe sich stets prächtig mit Cirener verstanden und hinter den Kulissen mit allen Mitteln versucht, ihn in Trier zu halten. Vielleicht ist es aber gerade jenes emsige Treiben des OB hinter den Kulissen, das ebenfalls eine Rolle gespielt hat. Helmut Schröer ist es seit zwei Jahrzehnten gewohnt, dass er in Trier die Fäden zieht. Vieles Gute ist für die Stadt dabei herausgekommen, die Nebenwirkungen wagt jedoch kaum einer anzusprechen. Tatsache ist, dass Schröer beinahe alles selbst regelt und dabei seine Mitstreiter gerne "übersieht". Ist es deshalb so verwegen anzunehmen, dass sich ein Top-Manager wie Cirener vom OB nicht länger ins Geschäft hineinreden lassen wollte, wie es zum Beispiel beim Ostallee-Parkhaus deutlich geworden ist, wo Cirener auf eine Prozessentscheidung setzt, während der OB mit aller Macht eine Kompromisslösung anstrebt? Wie dem auch sei: Die Gegebenheiten in Trier dürften dem SWT-Geschäftsführer den Entschluss zum Ortswechsel nicht gerade erschwert haben. Frank Giarra

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